Video-Serie "Alte, weiße Männer" Bin ich selbst schuld, wenn ich später kaum Rente bekomme?

Düsseldorf · Sie haben großen Einfluss bei Wahlen – und wenig Verständnis für die Lebensrealitäten anderer Bevölkerungsgruppen: Das ist das Image, das den "alten weißen Männern" vorauseilt. Unsere 28-jährige Kollegin wollte dem derzeit viel diskutierten Phänomen auf die Spur kommen und hat vor der Wahl mit Ü60-Männern diskutiert.

Sie haben großen Einfluss bei Wahlen — und wenig Verständnis für die Lebensrealitäten anderer Bevölkerungsgruppen: Das ist das Image, das den "alten weißen Männern" vorauseilt. Unsere 28-jährige Kollegin wollte dem derzeit viel diskutierten Phänomen auf die Spur kommen und hat vor der Wahl mit Ü60-Männern diskutiert.

Deutsche Senioren haben's nicht leicht. Pauschal werden sie als "alte, weiße Männer" abgekanzelt, die sich angeblich die Gesellschaft der 80er Jahre zurückwünschen. Feminismus lehnen sie ab, Flüchtlinge sehen sie als Gefahr oder zumindest Belastung, und bei Wahlen wählen sie immer die Falschen - so zumindest das Image der "alten, weißen Männer".

Tatsächlich gibt es genug Beispiele, bei denen die Alten der entscheidende Faktor bei Wahlen mit dramatischem Ausgang waren. Dem Brexit-Referendum etwa. Oder der US-Präsidentschaftswahl 2016, als sich Donald Trump auf die "angry white men" verlassen konnte (und sein Kabinett als Wahlsieger dann auch mit lauter "alten, weißen Männern" besetzte).

Diverse Aufsätze und Kommentare sind zum Thema erschienen, längst ist der alte, weiße (und wahlweise: heterosexuelle) Mann zum politischen Kampfbegriff geworden. Oder eine Universalbeleidigung für jeden deutschen Herrn mit grauen Haaren, je nach Perspektive.

Im "Zeit-Magazin" etwa arbeitete sich Kolumnist Harald Martenstein am Thema ab, bei "Spiegel Online" seine Kollegin Margarete Stokowski. In der "Süddeutschen Zeitung" klagte Peter Richter, in Deutschland habe sich "das Schimpfen über weiße alte Männer zum Volkssport entwickelt". Und bei der CDU hieß es kürzlich sogar, man wolle nicht länger als Partei der "alten weißen Männer" wahrgenommen werden.

Ist der Gegensatz zwischen den Generationen wirklich so groß, wie er scheint? Unsere 28-jährige Kollegin Lisa Kreuzmann wollte das herausfinden. Der Plan: Mit "alten, weißen Männern" reden statt bloß über sie. Vor der Bundestagswahl hat sie deshalb deutsche Männer im besten Alter getroffen, um mit ihnen über Politik zu sprechen.

In dieser Folge diskutiert Lisa Kreuzmann mit Christoph H. Frühwein, Rentner aus Meerbusch, über ein Thema, das für Zündstoff zwischen den Generationen sorgt: die Rente. Wie weit die 28-jährige Akademikerin und der 78-jährige Senior beim Thema Rente wirklich auseinanderliegen, sehen Sie im Video.

Und hier sehen Sie die erste Folge der Serie, für die sich Lisa Kreuzmann mit dem 67-jährigen RP-Kolumnisten Reinhold Michels getroffen hat. Thema des Gesprächs: Migration und Flüchtlinge.

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