Politisches Erdbeben nach Hessen-Wahl Angela Merkel gibt CDU-Parteivorsitz ab

Berlin · Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt den CDU-Vorsitz ab. Das teilte sie am Montag Parteispitzen mit. Für ihre Nachfolge an der Parteispitze will offenbar der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz kandidieren.

Die Nachricht, dass Merkel den CDU-Vorsitz abgeben will, erfuhr unsere Redaktion aus Parteikreisen. Nach den schweren Verlusten der CDU bei der Landtagswahl in Hessen war der Druck auf die CDU-Vorsitzende noch einmal gestiegen. Merkel will mit ihrem Schritt auf den Unmut in der Partei reagieren.

Bisher hatte sie gesagt, dass Parteivorsitz und Kanzleramt in eine Hand gehören. Offenbar rückt sie davon nun aber ab und will trotzdem Kanzlerin bleiben.

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Foto: dpa, Patrick Seeger

Unter anderem die „Bild“ und die Deutsche Presse-Agentur meldeten am Montag, der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz (62) wolle für den Parteivorsitz kandidieren. Dies war unserer Redaktion bereits Ende vergangener Woche aus Kreisen des konservativen Parteiflügels als eine Möglichkeit für einen Wechsel an der CDU-Spitze genannt worden.

Die Nachfolge an der Parteispitze könnte schon auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Hamburg geregelt werden. Merkel ist seit 18 Jahren CDU-Chefin.

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Foto: dpa/Boris Roessler

Wie zuvor schon in Bayern fuhr die Union am Sonntag in Hessen zweistellige Verluste ein. In der CDU wurde danach der Ruf nach personellen Konsequenzen laut. Im Laufe des Tages wollen die Parteigremien in Wiesbaden und Berlin über Konsequenzen aus dem Ergebnis beraten.

Bei der Wahl verlor die CDU mit Ministerpräsident Volker Bouffier an der Spitze nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 11,3 Punkte im Vergleich zur Wahl 2013 und kam auf 27,0 Prozent. Die SPD mit Thorsten Schäfer-Gümbel an der Spitze erzielte 19,8 Prozent (minus 10,9). Großer Wahlgewinner wurden die Grünen mit ebenfalls 19,8 Prozent (plus 8,7). Die Entwicklungen nach der Wahl in Hessen lesen Sie auch in unserem Liveblog.

Mit Material von dpa.

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