Düsseldorf/Jülich Brennelemente dürfen nicht länger in Jülich bleiben

Düsseldorf/Jülich · Die auf dem Gelände des Jülicher Forschungszentrums zwischengelagerten hochradioaktiven Brennelementekugeln müssen von dort weggeschafft werden. Dies hat das NRW-Wirtschaftsministerium als zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde angeordnet. Die Elemente stammen aus dem 1988 stillgelegten Jülicher Versuchsreaktor und befinden sich in 152 Transport- und Lagerbehältern. Das Land hat bislang zweimal befristete Genehmigungen zur Zwischenlagerung erteilt.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums muss das Forschungszentrum nun bis zum 30. September "ein detailliertes Konzept zur Entfernung der Kernbrennstoffe" vorlegen. Ein genauer Termin für den Abtransport wurde jedoch nicht festgelegt. Auch ist unklar, ob die Elemente ins Uran-Herkunftsland USA per Schiff zurückgebracht werden könnten.

Das Ministerium erwartet nach eigenen Angaben einen monatlichen Bericht über den Stand der Vorbereitungen. Hintergrund der Anordnung ist die Mitteilung des Bundesamtes für Strahlenschutz, dass die Untersuchungen zur Erdbebensicherheit des Zwischenlagers in Jülich noch fortdauerten.

Die Grünen forderten den Bund auf, diese Untersuchungen zügig abzuschließen. Ohne endgültige Klarheit über die Erdbebensicherheit hänge jede Entscheidung der Atomaufsicht in NRW in der Schwebe, sagte die Grünen-Landesvorsitzende Mona Neubaur. Das Ergebnis der Untersuchungen könne weitreichende Konsequenzen haben: "Wäre die Erdbebensicherheit gewährleistet, dann dürfte es keinen Atomtourismus durch NRW, Europa oder gar in die USA geben, sondern nur noch einmal, nämlich in das geplante Endlager." Sei die Sicherheit jedoch nicht gegeben, stellte sich auch die Frage, was mit dem Reaktorkern in Jülich geschehen müsse.

(RP)
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