Die Bundeskanzlerin ist wieder Cover-Girl "The Economist" zeigt Merkel am Höllen-Rand

London · Kanzlerin Merkel musste 2012 oft als Cover-Girl für europäische Zeitschriften herhalten. Auch jetzt hat sie es wieder auf einen Titel geschafft. "The Economist" verfrachtet sie in die Hölle – und nicht nur sie.

Angela Merkel - Covergirl der europäischen Presse
8 Bilder

Angela Merkel - Covergirl der europäischen Presse

8 Bilder

Kanzlerin Merkel musste 2012 oft als Cover-Girl für europäische Zeitschriften herhalten. Auch jetzt hat sie es wieder auf einen Titel geschafft. "The Economist" verfrachtet sie in die Hölle — und nicht nur sie.

Merkel mit Hitler-Bart oder Hakenkreuzbinde oder auf dem Cover der griechischen Zeitung "Crash" in Guantanamo-Häftlingskleidung. Keine andere europäische Politikerin dürfte es in diesem Jahr öfter aufs Cover diverser Zeitungen und Zeitschriften gebracht haben. Denn nicht jeder ist mit ihrer Art, die Euro-Krise zu managen, einverstanden.

Und so nahm sich insbesondere die Presse jener Länder die Bundeskanzlerin vor, die an ihrem Krisenmanagement herumkritisieren — von Italien über Griechenland bis Großbritannien. Auch der britische "The Economist" surfte auf der Merkel-Welle mit und stellte sie im Sommer mit einem heimlichen Euro-Austrittsplan dar. Es gab zwar nicht nur Lob für den Titel, doch das Facebook-Foto wurde hunderte Male geteilt und erhielt tausende Likes.

Einen ähnlichen Erfolg verspricht nun das Cover der Dezember-Ausgabe des "Ecconomist". Zumindest wurde das auf Facebook hochgeladene Foto bis zum Donnerstagmorgen bereits mehr als 600 Mal geteilt und fast 1700 Mal geliked. Klar, dass auch die Kanzlerin nicht fehlen durfte.

Assad und Kim Jong Un im Fegefeuer

Unter dem Titel "A rough guide to hell" zeigt das Blatt Angela Merkel auf einem Bahngleis sitzend und traurig in den Abgrund der Hölle blickend. Und dort schwimmt in gleißender Glut nichts anderes als der Euro. Immerhin: Merkel selbst muss auf dem Cover noch nicht im ewigen Fegefeuer darben, ein versöhnlicher Abschluss nach all den umstrittenen Titelbildern dieses Jahres.

Andere dagegen bekommen auf dem Cover deutlicher ihr Fett weg. So teilen sich den Platz in der Hölle nicht nur Libyens Ey-Diktator Muammar al Gaddafi, Syriens Präsident Baschar al Assad, Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad, sondern es kommen auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sowie Russlands Präsident Wladimir Putin dazu.

Der Hölle noch halb entkommen ist dagegen US-Präsident Barack Obama, der mit einem Ruderboot durch die Hölle fährt, während sein Konkurrent Mitt Romney mit verschränkten Armen noch am Ufer des Höllenflusses steht, ebenso wie Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy.

Den Fans auf Facebook jedenfalls scheint das Cover zu gefallen. So lieferten sie Kommentare wie "Putin ist an der richtigen Stelle" oder "Sie sind alle nur Marionetten." Und auch wenn Merkel diesmal recht gut davon kommt: 2013 wird es sicherlich wieder das eine oder andere Cover mit der Kanzlerin geben. Schließlich ist der Euro noch immer nicht gerettet.

(das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort