Ist es gefährlich in Nordkorea?
Das hängt meist davon ab, wie man sich verhält. Die Bedingung für einen mehr oder weniger ungestörten Aufenthalt in Nordkorea ist, dass man sich dem politischen Machtkonstrukt fügt und die Regeln beachtet, die einem vorgeschrieben werden. Tut man das nicht, dann können sehr harte Strafen auf die betreffenden Touristen zukommen. Das bekannteste Beispiel dafür ist dafür ist der US-Bürger Otto Warmbier, der angeblich ein Propaganda-Banner gestohlen hatte und daraufhin zu 15 Jahren Haft in einem Arbeitslager verurteilt wurde. Da Nordkorea sehr stark auf Zensur achtet, dringen viele Informationen – zum Beispiel darüber, wie es innerhalb des Landes abläuft – nicht an die Öffentlichkeit. Geflohene berichten allerdings immer wieder von den grausamen Zuständen und den teilweise absurden Gesetzen innerhalb des Landes.
Heute steht die Politik unter Diktator Kim Jong-un vor allem wegen der Entwicklung der militärischen Raketentechnik in der Kritik. Pjöngjang hat bereits eine atomare Rakete als einsatzbereit erklärt. Das seit 2005 nordkoreanische Kernwaffenprogramm gibt der internationalen Gemeinschaft Grund zur Sorge. Insbesondere US-Präsident Donald Trump sorgt mit Provokationen für eine Verhärtung im Konflikt zwischen dem Diktator und westlichen Ländern wie den USA. Während Donald Trump Staatschef Kim Jong-un vor allem über den Online-Dienst Twitter droht, spricht der Außenminister von Kim Jong-un davon, die Rakete - auch präventiv - zu zünden, sollten die USA ernsthaft erwägen, anzugreifen.
Kann jeder Mensch in Nordkorea einreisen?
Außer Südkoreanern darf grundsätzlich fast jeder nach Nordkorea reisen. Jedoch kann auch Journalisten der Aufenthalt untersagt werden. Dazu muss man wissen, dass Nordkorea kein klassisches Reiseland im eigentlichen Sinn ist. Es gelten strenge Auflagen für Touristen, deren Nichtbeachtung teils hart bestraft wird. Einige Tourismus-Agenturen bieten daher keine Reisen nach Nordkorea an. Dieser Kurs verstärkte sich nach dem Tod des amerikanischen Studenten Otto Warmbier, der im März 2016 in Nordkorea zu 15 Jahren Haft in einem Arbeitslager verurteilt wurde, nachdem man ihn beschuldigt hatte, ein Propaganda-Banner gestohlen zu haben. Im Juni 2017 wurde er, im Wachkoma liegend, in die USA entlassen, wo er wenige Tage später verstarb. Dieser Fall sorgte unter anderem auch dafür, dass es den Bürgern der Vereinigten Staaten von Amerika nach einem Beschluss des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, verboten wurde, nach Nordkorea einzureisen. Ausgenommen davon sind US-Bürger, die einen gültigen Reisepass für Nordkorea besitzen.
Es gibt jedoch immer noch diverse Agenturen, die Reisen nach Nordkorea anbieten. "Die nordkoreanische Regierung hat den Tourismus in ihrem Land sehr gefördert", sagt Harry Reingruber vom German Travel Network gegenüber der „Rheinischen Post“. Allerdings müssten sich die Einreisenden an die Vorgaben der politischen Machthaber halten. Um nach Nordkorea einreisen zu dürfen, brauchen die Reisenden zunächst ein Visum. Dieses bekommt man in Deutschland in der Regel von der nordkoreanischen Botschaft in Berlin. Alle Touren starten von Chinas Hauptstadt Peking aus. Von dort aus geht es mit einer der wenigen Flugverbindungen in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang. Auch wenn der Tourist Wünsche einbringen darf, entscheidet letztlich die Regierung darüber, was die Besucher zu sehen bekommen. Alleine darf man daher nicht in Nordkorea losziehen.
Während des gesamten Aufenthalts werden die Touristen von zwei Reiseleitern und einem Fahrer begleitet. Die Touren beinhalten etwa 15 Orte, welche die Touristen besuchen dürfen. Diese sind gezielt ausgewählt, sodass die Touristen nichts von der Armut und den strukturellen Problemen des Landes mitbekommen. Den Großteil der Zeit verbringen die Besucher in der Hauptstadt Pjöngjang. Einige Veranstalter bieten abseits dessen auch Touren in die Berge an, wo die Besucher Wintersport betreiben und historische Bauten besuchen können. Der Aufenthalt in Nordkorea gestaltet sich jedoch nicht selten unangenehm, da sowohl der Strom, als auch warmes Wasser regelmäßig ausfallen. Daneben gibt es kein Mobilnetz und nur selten Internet, welches dann auch nur unter strengen Voraussetzungen genutzt werden darf. Die starke Zensur ist auch für Touristen zu spüren.
Zu den Dingen, die Besucher in Nordkorea auf keinen Fall äußern sollten, gehören bereits kritische Fragen an die Reiseleiter. Diese werden als eine Abwertung oder eine Beleidigung des politischen Systems gewertet. Dasselbe gilt für das Mitbringen westlicher Symbole, wozu auch Bibeln oder auch nur eine einfache Zeitung gehören. Wie die nordkoreanische Regierung auf solche Verstöße reagiert, hängt oftmals vom Herkunftsland der Touristen ab. Im schlimmsten Fall werden die Gäste ausgewiesen oder gar als politisches Druckmittel verwendet. Des Weiteren sollte man vor einer Reise nach Nordkorea unbedingt die Impfempfehlungen des Auswärtigen Amts beachten, da Nordkorea über keine Impflicht und ein sehr schlechtes Gesundheitssystem verfügt.