Konflikt mit Griechenland EU ruft Türkei im Gasstreit zu Deeskalation auf

Berlin/Brüssel · Die Europäische Union hat an die Türkei appelliert, im Gasstreit im östlichen Mittelmeer deeskalierend zu handeln. Bundeskanzlerin Merkel warf der Türkei vor, unnötigerweise für Spannungen zu sorgen.

 Das türkische Forschungsschiff „Oruc Reis“.

Das türkische Forschungsschiff „Oruc Reis“.

Foto: AP/Burhan Ozbilici

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben die Türkei am Freitag aufgefordert, im Gasstreit im östlichen Mittelmeer eine Deeskalation anzustreben. Kanzlerin Angela Merkel und EU-Ratspräsident Charles Michel erklärten am Freitag nach Abschluss des EU-Gipfels aber, dass es bei dem Zeitplan bleibe, nach dem die EU erst im Dezember über ihre Türkei-Politik und mögliche Sanktionen entscheiden will. Griechenland und Zypern hatten eine Debatte auf dem EU-Gipfel verlangt, weil die Türkei erneut ein Gas-Explorationsschiff in umstrittene Seegebiete geschickt hatte.

Merkel warf der Türkei vor, die Spannungen unnötigerweise wieder zu schüren. "Ich finde das sehr bedauerlich", sagte sie nach den Beratungen auf dem EU-Gipfel. Die EU und die Türkei sollten vielmehr an einer positiven gemeinsamen Agenda arbeiten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, dass der Gipfel Griechenland und Zypern der Solidarität der EU versichert habe, man aber bereit zu Gesprächen mit der Regierung in Ankara sei.

Nach einem Monat Pause hatte die Türkei das Explorationsschiff "Oruc Reis" in die Region südlich der griechischen Insel Kastellorizo entsandt, um seismische Messungen vorzunehmen. Das Schiff war vergangenen Monat im Vorfeld eines EU-Gipfels aus umstrittenen Gewässern abgezogen worden. Sowohl Griechenland als auch die Türkei erheben Anspruch auf das Seegebiet.

(sed/Reuters)
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