"Asylant" Guttenberg

Die Abschaffung der Wehrpflicht ist für die Union ein heikles Thema. Trotzdem durfte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bei seiner Partei CSU nur neun Minuten dazu reden. "Dass ich bei der CDU nun unbegrenzt reden darf, ist für mich kein Grund, hier Asyl zu beantragen", scherzte der CSU-Politiker. Die CDU sei aber jederzeit gerne aufnahmebereit, konterte Versammlungsleiter Peter Hintze.

Koch und Rüttgers gehen

(RP) Angela Merkel hat ihre bisherigen Stellvertreter Roland Koch und Jürgen Rüttgers betont herzlich verabschiedet. Die Delegierten spendeten den ehemaligen Ministerpräsidenten von Hessen und NRW im Stehen Applaus. Koch erhielt ein Buch des konservativen Denkers Edmund Burke über die französische Revolution, Rüttgers "Arbeiterfrage und Christentum" des Sozialbischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler. Nicht anwesend war von den bisherigen Vizeparteichefs nur der zum Bundespräsidenten gewählte Christian Wulff. Ihm werde aber ein Buch mit Anspielung auf die liberalen Wurzeln der Partei geschickt, sagte Merkel.

Merkels Machtwort

(RP) Bei der wichtigen Diskussion um die Präimplantationsdiagnostik gab es Zeitprobleme. Sollte es nur drei Minuten Rederecht für jeden geben, oder wäre es besser, die Diskussion auf den nächsten Tag zu verschieben? Als Unruhe aufkam, übernahm die oberste Christdemokratin Angela Merkel kurzfristig die Versammlungsleitung vom Bremer CDU-Chef Thomas Röwekamp und machte sich für eine Verschiebung stark. "Das ist mein Vorschlag, und das wird jetzt so gemacht", sprach die Kanzlerin ein Machtwort. Sie erhielt Widerspruch vom "einfachen Waldarbeiter" Georg Freiherr von Weichs. "So geht das nicht, Frau Vorsitzende", sagte der CDU-Delegierte. Die Kanzlerin gab nach. Es wurde dann schriftlich abgestimmt. Die Delegierten votierten am Ende aber deutlich für eine Verschiebung.

Warmer Empfang für Kohl

(RP) Stürmische Begrüßung für Helmut Kohl (80): Unter lauten "Helmut, Helmut"-Rufen wurde der in Begleitung seiner Ehefrau Maike Kohl-Richter angereiste Altkanzler in Karlsruhe begrüßt. Der Parteitag hatte zuvor eine Sonderbriefmarke zur Würdigung von Kohls Lebenswerks empfohlen.

(Rheinische Post)
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