"Gottschalk Live" Gottschalk und Gysi lästern über die Piraten

Düsseldorf · Eigentlich war Bud Spencer angekündigt. Nach der Landtagswahl im Saarland und der Echoverleihung in Berlin plauderte Moderator Thomas Gottschalk dann aber lieber mit Gregor Gysi (Linke) und Tim Bendzko. Und das durchaus unterhaltsam.

 Thomas Gottschalk empfing Gregor Gysi im neien Studioutfit.

Thomas Gottschalk empfing Gregor Gysi im neien Studioutfit.

Foto: Screenshot ARD Gottschalk Gysi

Linke-Fraktionschef Gysi und Echo-Gewinner stellten als ungleiches Paar überraschenderweise einige Gemeinsamkeiten fest. "Tim Bendzko rettet die Welt musikalisch, die Linken des Berufes wegen", so begrüßte Moderator Thomas Gottschalk am Montagabend bei "Gottschalk Live" seine Gäste im komplett neuen Studio, das nun viel sachlicher daherkommt.

"Ich habe ihn sogar schon mal gewählt", erinnerte sich der 26-jährige Echogewinner. Gysi scherzte einfach: "Wenn dir kein Inhalt mehr für deine Lieder einfällt, dann kannst du ja mich fragen."

Nach der Wahl des saarländischen Landtages vergangenen Sonntag gab sich der Linken-Politiker gelassen. Dabei verlor die Linke im kleinsten Flächenland Deutschlands etliche Wählerstimmen und landete bei 16,1 Prozent.

Das Saarland bleibt für Gysi jedoch Oskar-Land. "Ich mache das aber auch gerne mit Oskar zusammen", sagte der Linken-Fraktionschef zu den Gerüchten über Parteifreund Oskar Lafontaines Rückkehr nach Berlin. "Im Duo waren wir nicht schlecht." Der "Napoleon von der Saar" bleibe jedoch vorerst im Saarland.

Und dann ging es schon um eine andere Partei: die Piraten. "Die machen immer viel Wind, aber keiner weiß, woher der Wind weht", sagte Moderator Gottschalk in treffender Beschreibung der Piraten-Programmatik.

Gysi nahm die Steilvorlage dankbar auf. Bundeswehr in Afghanistan, Steuersenkung oder - Erhöhung, frage man die Piraten, man bekäme keine Antwort. "Aber das stört die Wähler nicht", so Gysi. Vielleicht seien die anderen Parteien zu festgefahren und konservativ, rätselten Gottschalk und seine Gäste.

Dann wechselte man schnell von der Politik zur Unterhaltung. Die letzte "Deutschland sucht den Superstar"-Show musste einfach kommentiert werden. "DSDS ist einfach so peinlich", bemerkte Songwriter Bendzko. "Erst stellen sie die Leute auf und dann sagen sie, sie können nicht singen", so der Newcomer.

Aufgeräumter zeigte sich da schon Gysi. "Lasst doch die Kleinen da singen", äußerte der sich zum letzten DSDS-Skandal, bei dem Dieter Bohlen während der stimmlich-miserablen Gesangseinlage von Kandidat Joey Heindle Hals über Kopf aus dem Raum flüchtete.

"Dieter darf sich nicht immer so wichtig nehmen", so der Politiker. Wenn er dafür bezahlt werde, in der Jury zu sitzen, solle er da gefälligst auch sitzen bleiben.

(pst)
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