"Game of Thrones" bei RTL2 Diese Serie dürfen Sie nicht verpassen

Düsseldorf · Wer "Herr der Ringe" mochte, wird "The Game of Thrones" lieben. Die Fantasy-Serie des amerikanischen Kabelsenders HBO ist in den USA bereits ein großer Erfolg. Sie erzählt ein blutiges und freizügiges Mittelalter-Märchen und verschlang dafür das teuerste Serien-Budget aller Zeiten. Am Freitag startet die Staffel auch in Deutschland.

"Game of Thrones" I - die Fantasysaga in Bildern
14 Bilder

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Eigentlich mag ich keine Fantasy-Filme. Es nervt, wenn die Drachen eher nach Pappmaché als nach lebendigen Wesen aussehen. Und wenn deutlich sichtbar wird, dass die Schauspieler erst später am Computer in die Fantasiewelt hineingebastelt wurden. "The Game of Thrones" gehört nicht dazu. Denn obwohl die Serie eindeutig dem Fantasy-Genre zuzuordnen ist, ist die Welt der "sieben Königreiche" sehr nah an unserer Realität. Und fesselt ab der ersten Folge mit einer ebenso komplizierten wie abwechslungsreichen Story.

"Winter is coming." Der Winter naht über Westeros, und das verheißt nichts Gutes. Denn im Land der sieben Königreiche können die Jahreszeiten Generationen dauern. Und auch am königlichen Hof ist Herbstzeitstimmung: Ein brüchiger Friede hält König Baratheon (Mark Addy) an der Macht, während im Hintergrund bereits Intrigen gegen ihn laufen.

Die letzten Überlebenden des entmachteten Königshauses Targaryen verbünden sich mit wilden Horden, um die Macht zurückzuerobern. Die zweite Frau des Königs hat ein Verhältnis mit ihrem Zwillingsbruder. Und im Norden, hinter der hohen Mauer, lauern Untote in einer waldigen Wildnis.

"Zu viel Magie kann ein Fantasy-Epos ruinieren."

In diese Szenerie hat Bestseller-Autor George R. R. Martin seine Mittelalter-Saga platziert. Es wird geliebt und geschlachtet, kolportiert und geköpft. Dabei haben sich die Drehbuch-Autoren verblüffend genau an die Vorlage gehalten: Die Bestseller-Romanreihe "Das Lied von Eis und Feuer" erzählt in sieben Bänden die Geschichte der vier Clans und ihrem Kampf um die Macht.

Martin hat selbst als Drehbuch-Autor lange in Hollywood gearbeitet, bevor er sich an die Fantasy-Saga wagte. "Ich wollte schreiben, was immer ich wollte, mit Hunderten von Charakteren, mit Burgen, Drachen und Schlachten." Über das Resultat urteilte das Time-Magazine: "Von all denen, die in der Tradition der großen Fantasy-Epen arbeiten, ist Martin bei weitem der Beste."

Eines der Geheimnisse, die den Erfolg seiner Bücher und nun auch der TV-Serie ausmachen, erklärt Martin mit der Zurückhaltung bei den Trickeffekten. "Ich denke, zu viel Magie kann ein Fantasy-Epos ruinieren." Die Probleme, denen sich die Menschen in "The Game of Thrones" gegenüber sehen, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Nirgendwo sind übernatürliche Mächte in Sicht, auf die man die Misere schieben könnte. Drachen und Elfen spielen in den sieben Königreichen nur eine untergeordnete Rolle.

"Boromir" aus "Herr der Ringe"

Und dennoch ist die Bedrohung durch die fremden Wesen stets anwesend: Jenseits des hohen Schutzwalls lauern "white walkers", Zombies, die eines Tages die Mauer überwinden wollen. Und was ist mit den Dracheneiern, die seit Jahrhunderten unangetastet herumliegen? Das Sagen-Epos macht es zwar nicht immer leicht, den Überblick über die zahlreichen Handlungsstränge zu behalten, aber es fesselt von der ersten Folge an.

Das liegt nicht zuletzt an den brillanten Schauspielern: Eines der bekanntesten Gesichter dürfte Sean Bean als Lord Eddard Stark sein, der bereits Boromir in "Der Herr der Ringe" spielte.

Ebenfalls großartig: Der kleinwüchsige Schauspieler Peter Dinklage, der für seine Darstellung des Gnoms Tyrion Lennister 2011 als bester Nebendarsteller in einer Dramaserie einen Emmy und 2012 den Golden Globe als bester Nebendarsteller in einer Serie gewann. Außerdem in einer Nebenrolle zu sehen: die deutsch-türkische Schauspielerin Sibel Kekilli, die 2004 mit ihrer Rolle in "Gegen die Wand" bekannt wurde.

Teuerste Serie aller Zeiten

Dass die Serie letztlich in dieser Form umgesetzt wurde, haben die Fans dem amerikanischen Kabelsender HBO zu verdanken, der bereits herausragende Erzählserien wie "Die Sopranos", "Six Feet under" und "The Wire" produzierte. "The Game of Thrones" ließen sich die Macher etwas mehr kosten: Das Rekord-Budget von 50 Millionen Dollar für die erste Staffel macht "The Game of Thrones" zur teuersten Serienproduktion aller Zeiten. Gefilmt wurde unter anderem auf Malta, in Kroatien, Island und Irland.

Nun ist die Serie erstmals auch im deutschen Free-TV zu sehen: RTL II überträgt die leicht gekürzte Version am kommenden Wochenende zur Primetime, die ungekürzte Langfassung läuft in der Nacht als Wiederholung. Programmdirektor Holger Andersen entschied sich für die unkonventionelle Idee, sämtliche zehn Folgen der ersten Staffel an einem Wochenende laufen zu lassen.

Aus gutem Grund: "Das Sehverhalten bei fortlaufenden Geschichten hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Fans möchten lieber zeitnah am Ball bleiben und nicht wochenlang auf die Fortsetzungen warten." Es könnte aber noch eine andere Erklärung geben: RTL II wird sicherlich ein Interesse daran haben, die komplette Staffel vor dem DVD-Start zu zeigen. Diese erscheint am 30. März.

Fans der Fantasy-Serie, die wissen wollen, wie es mit ihren Helden weitergeht, müssen sich etwas gedulden. Am 1. April läuft die zweite Staffel in den USA an, weitere fünf sind in Planung. So viel jedenfalls scheint sicher: "Winter is coming."

"The Game of Thrones", Fr, Sa und So, 23. - 25. März, 20.15 Uhr, RTL II

(csr)
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