Ständige Impfkomission Empfehlung für Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige

Düsseldorf · Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Empfehlung für den Astrazeneca-Impfstoff wieder geändert. Ab sofort sollen die Astrazeneca-Impfungen nur noch bei Menschen über 60 stattfinden.

 Die Stiko gibt die Empfehlungen für die Zulassungen von Impfstoff ab.

Die Stiko gibt die Empfehlungen für die Zulassungen von Impfstoff ab.

Foto: dpa/Hannibal Hanschke

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur noch für Menschen ab 60 Jahren. Wie die Stiko am Dienstag mitteilte, wurde die Empfehlung "auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen" bei jüngeren Geimpften geändert. Zur Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis für Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten haben, will die Stiko bis Ende April eine ergänzende Empfehlung abgeben.

Die Impfungen mit Astrazeneca waren bereits Mitte März wegen im Gehirn aufgetretener Blutgerinnsel, sogenannter Sinusvenenthrombosen, zwischenzeitlich ausgesetzt worden. Nach einer Prüfung auch auf europäischer Ebene wurden die Impfungen aber wieder aufgenommen.

Am Dienstag stoppte dann Berlin als erstes Bundesland die Impfung mit Astrazeneca von unter 60-Jährigen, mehrere weitere Bundesländer zogen nach. Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nannte dies eine "Vorsichtsmaßnahme" und erklärte, es gebe Hinweise auf weitere Fälle von Nebenwirkungen.

Die Stiko erklärte, der Beschlussentwurf für die neue Empfehlung zu Astrazeneca befinde sich aktuell noch im "Stellungnahmeverfahren" mit den Bundesländern und den betroffenen Fachkreisen. Die Verabschiedung des Beschlusses werde nach Prüfung der Rückläufe und erneuter Beratung der Stiko am Donnerstag erfolgen. Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit, dass sich nach dem Stellungnahmeverfahren noch Änderungen an dem Empfehlungsentwurf ergeben.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will am Dienstagabend mit den Landesministern über das weitere Vorgehen bei den Impfungen beraten - auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten werden einbezogen.

(mja/AFP)
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