Familienministerin Franziska Giffey Momentan rund drei Viertel der Kita-Plätze besucht

Berlin · Erste Zahlen zeigen, wie viele Kindergartenkinder derzeit das Betreuungsangebot annehmen. Im Mai soll es weitere Zahlen dazu geben, inwiefern sie auch Infektionsträger sind.

 In den Kitas ist trotz Corona viel los.

In den Kitas ist trotz Corona viel los.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

In den Kitas in Deutschland sind nach Angaben von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im Schnitt momentan etwa 75 Prozent der Plätze belegt. Die SPD-Politikerin sprach am Dienstag nach Beratungen mit Vertretern von Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften, Eltern und Kindertagespflege im „Corona-Kita-Rat“ von einer regional unterschiedlichen Lage. Sichtbar sei aber in allen Bundesländern, so wie in der Gesamtbevölkerung, auch in Kitas und unter Kita-Kindern eine deutliche Zunahme von Neuinfektionen.

Die Anzahl der übermittelten Fälle in der Altersgruppe von 0 bis 5 habe sich seit Mitte Februar vervierfacht. In der vergangenen Woche seien 6318 Fälle in dieser Altersgruppe gemeldete worden, bei rund 3 Millionen Kita-Kindern in etwa 56.000 Einrichtungen.

Fast alle Kita-Fachkräfte hätten mittlerweile eine Einladung zum Impfen bekommen und viele Erstimpfungen seien bereits erfolgt, sagte Giffey. Sie forderte erneut, dass auch Kita-Kinder verstärkt in das Testen einbezogen werden. Inzwischen seien auch Spucktests zugelassen, die „absolut kindgerecht und zumutbar“ seien. Die Länder müssten diese beschaffen und nicht nur den Fokus auf die Schulen legen.

Man wolle alles versuchen, um den Kita- und Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, wegen der schweren psychischen Belastungen und Stresssituation für Eltern und Kinder bei geschlossenen Einrichtungen. „Deswegen haben wir keine andere Möglichkeit, als das Testen deutlich auf die Kita-Kinder auszuweiten.“

Giffey sprach außerdem über erste Ergebnisse aus der laufenden Corona-Kita-Studie. Diese zeigten, dass Kita-Kinder wahrscheinlich das Virus seltener an ihre Kontaktpersonen weitergäben als Erwachsene. Sie kündigte dazu weitere Ergebnisse für Mai an.

Der „Corona-Kita-Rat“ war Ende August ins Leben gerufen worden. Er berät einmal im Monat über die Lage. Begleitend gibt es die Kita-Studie, die vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut umgesetzt wird. Sie erforscht die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen.

(june/dpa)
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