Vor 40 Jahren starb Grace Kelly Auf ewig Monacos Märchenprinzessin

Paris · Vor 40 Jahren, am 18. September 1982, starb Fürstin Gracia Patricia – Grace Kelly – bei einem Autounfall. Um den Tod des einstigen Filmstars ranken sich seitdem viele Gerüchte.

Grace Kelly - für immer eine Ikone
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Foto: AFP/-

Das Bild des von Trauer gebeugten, weißhaarigen Witwers, der mit leerem Blick hinter dem Sarg seiner Frau hergeht, hat sich in Monaco eingebrannt. Vor allem von den Älteren wird keiner den 18. September 1982 vergessen, an dem Fürst Rainier sich von seiner tödlich verunglückten Frau verabschiedete. Ausgerechnet in jener Kathedrale, in der die beiden mehr als 25 Jahre zuvor ihre Märchenhochzeit gefeiert hatten.

Die Beziehung zwischen Rainier III. und dem Filmstar Grace Kelly schien wie von einem Hollywood-Drehbuch geschrieben. Die beiden lernten sich beim Filmfest von Cannes 1955 kennen und heirateten ein Jahr später. Die blonde Schauspielerin und Muse von Regisseur Alfred Hitchcock gab ihre vielversprechende Karriere auf und zog in den Fürstenpalast von Monaco. Die Amerikanerin, die damals als „schönste Frau der Welt“ galt, musste dort mühsam Französisch lernen und sich in das strenge Zeremoniell einfügen. In den ersten Jahren zeigte sie deshalb viel Zurückhaltung und galt als unnahbar.

Grace Kelly - Hommage in Fotografien
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Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf/Grace Kelly – Eine Hommage in Fotografien

Doch die Oscar-Preisträgerin brachte Glanz in das Fürstentum mit seinen gut 30.000 Einwohnern und sorgte dafür, dass „der Fels“ international bekannt wurde. Ihr soziales Engagement und ihre Rolle als Präsidentin des Roten Kreuzes brachte sie im Laufe der Zeit auch den Monegassinnen und Monegassen näher. Mit den drei Kindern Caroline, Albert und Stéphanie zeigte sich die Fürstenfamilie gerne: beim Spaziergang, beim Picknick oder beim Skifahren. Die elegante Grace mit ihrem warmen Lächeln immer im Mittelpunkt.

Mit Stéphanie war Grace, in Monaco Gracia Patricia genannt, auch am 13. September 1982 unterwegs. Die 52-Jährige wollte ihre jüngste Tochter vom Feriendomizil Roc Agel oberhalb von Monaco in den Fürstenpalast zurückfahren, weil die damals 17-Jährige zu einem Praktikum nach Paris musste. In einer der gefährlichen Haarnadelkurven, die auch in ihrem Film „Über den Dächern von Nizza“ zu sehen sind, verlor die Fürstin die Kontrolle über ihr Auto. Der Rover stürzte in den Abgrund und schlug fast 40 Meter weiter unten auf. Stéphanie befreite sich aus dem Wrack und schrie in Panik: „Mama ist tot“.

Zu diesem Zeitpunkt war die schwer verletzte Fürstin allerdings noch am Leben. Sie wurde bewusstlos in das nach ihr benannte Princesse-Grace-Krankenhaus gebracht, wo eine schwere Hirnblutung diagnostiziert wurde. Als am nächsten Tag der Hirntod eintrat, entschied ihr Mann, die Geräte abzuschalten.

Schnell rankten sich böse Gerüchte um den Unfall der Fürstin. Ihre rebellische Tochter, eine begeisterte Anhängerin von Autorennen, soll ohne Führerschein gefahren sein, hieß es. Ein Zeuge berichtete allerdings, eindeutig die blonde Grace kurz vor dem Drama am Steuer gesehen zu haben. Auch für die Tatsache, dass Stéphanie auf der Fahrerseite aus dem Auto geklettert war, gab es den Gutachtern zufolge gute Gründe: Die Beifahrerseite des Autos war nämlich komplett eingedrückt.

„Es tut mir leid

Andere Fake News wie eine Rache der Sonnentempler-Sekte, der die Tote angehört haben soll, dementierte der 2005 verstorbene Rainier selbst. Eine Untersuchung des Autos ergab auch keine Manipulation durch die Mafia. „In meinem Kopf gab es nie einen Zweifel“, sagte Rainiers Sohn, Fürst Albert II., am Sonntag der Zeitung „Nice Matin“. „Ich habe mit den Leuten gesprochen, die vor Ort waren, um die Umstände des Unfalls zu verstehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie infolge des Schlaganfalls im Auto das Bewusstsein verlor.“ Tatsächlich hatte eine Computertomografie neben der durch den Unfall verursachten Hirnblutung Spuren eines leichten Schlaganfalls gezeigt.

Für die Familie Grimaldi bedeutete der Tod von Grace ein Erdbeben. Rainier wurde über Nacht zum Greis, der immer stärker mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Albert, der seiner Mutter besonders nahe stand, machte in den folgenden Jahren vor allem durch Affären von sich reden. Zwei uneheliche Kinder zeugte er, bevor er 2011 die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin Charlène Wittstock heiratete. Mit ihren blonden Haaren und dem sanften Lächeln sieht die gebürtige Südafrikanerin Gracia Patricia auffällig ähnlich. Doch im Gegensatz zu ihrer Schwiegermutter, die sie nie kennenlernte, wirkt Charlène auch nach Jahren in Monaco noch unglücklich - trotz der Geburt der Zwillinge Jacques und Gabriella 2014.

 Fürst Rainier III. und die US-amerikanische Schauspielerin Grace Kelly grüßen die Menge, als sie die Kathedrale Saint-Nicolas nach ihrer Trauung in Monaco in einem cremefarbenen und schwarzen Rolls-Royce Cabrio verlassen. (Archivfoto)

Fürst Rainier III. und die US-amerikanische Schauspielerin Grace Kelly grüßen die Menge, als sie die Kathedrale Saint-Nicolas nach ihrer Trauung in Monaco in einem cremefarbenen und schwarzen Rolls-Royce Cabrio verlassen. (Archivfoto)

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Stéphanie, die durch den Unfall mehrere Knochenbrüche und eine Gehirnerschütterung davontrug, sah sich haltlosen Vorwürfen ausgesetzt, sie habe ihrer Mutter getötet. Erst Jahrzehnte später sprach die heute 57-Jährige in einem Dokumentarfilm über das Drama, das sich am 13. September 1982 ereignet hatte. „Es tut mir leid“ seien die letzten Worte ihrer Mutter gewesen. „I’m sorry“.

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