Sondersitzung im Düsseldorfer Landtag Polizeischüsse in Dortmund – Herbert Reul richtet sich an Familie des Opfers

Düsseldorf · NRW-Innenminister Herbert Reul hat sich bei einer Sondersitzung des Hauptausschusses im Landtag an die Familie des durch Polizeischüsse getöteten 16-Jährigen gewandt. Er versicherte, den Fall lückenlos aufzuklären.

NRW-Innenmister Reul richtete sich im Landtag an die Familie des 16-Jährigen, der durch Polizeischüsse getötet wurde.

NRW-Innenmister Reul richtete sich im Landtag an die Familie des 16-Jährigen, der durch Polizeischüsse getötet wurde.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich im Fall eines durch Polizeischüsse getöteten 16-Jährigen an dessen Familie im Senegal gerichtet. Er wolle den Angehörigen seine „aufrichtige Anteilnahme“ aussprechen, so Reul am Dienstag im Hauptausschuss des Düsseldorfer Landtags. Er wünsche den Angehörigen „in solchen schweren Stunden viel Kraft“.

Es sei für die Familie besonders tragisch, dass der Jugendliche in einem weit entfernten Land zu Tode gekommen sei - und dann noch durch Schüsse der Polizei. Reul versicherte den Angehörigen, dass man alles tun werde, um den Fall lückenlos aufzuklären.

Dortmund: Demonstration nach Tod eines 16-Jährigen durch Schüsse der Polizei
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Demonstration in Dortmund nach Tod eines 16-Jährigen

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Foto: dpa/Roberto Pfeil

Wie Reul am Dienstag im Hauptausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags berichtete, war die Polizei wegen eines Suizidversuchs in den Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung gerufen worden. Der 16-Jährige halte sich ein 15 bis 20 Zentimeter langes Messer an den Bauch und wolle sich umbringen. Die zuerst eintreffenden Polizisten hätten versucht, in mehreren Sprachen Kontakt mit dem Jugendlichen aufzunehmen, so Reul. Danach seien Pfefferspray und zwei Taser zum Einsatz gekommen. Schließlich seien sechs Schüsse aus einer Maschinenpistole gefallen, von denen fünf trafen.

Warum der 16-Jährige durch den Elektroschock nicht gestoppt werden konnte, ist weiter unklar. So sei der Jugendliche von einem Taser getroffen worden und es sei nach Zeugenangaben auch Strom geflossen. Gegen den Polizisten sei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge eingeleitet worden. Mehr - so Reul - könne er in der öffentlichen Sitzung nicht sagen, da die Ermittlungen noch laufen. Reul warnte vor „Spekulationen“ und betonte die Neutralität der Ermittler.

(dpa)
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