Fotos Demonstration in Dortmund nach Tod eines 16-Jährigen

Am Montag, 8. August 2022, ist ein 16 Jahre alter Flüchtling aus dem Senegal, der Beamte mit einem Messer angegriffen haben soll, vor einer Jugendhilfeeinrichtung im Dortmunder Norden von einem Polizisten erschossen worden. Zwei Tage darauf protestieren mehrere hundert Demonstranten vor der Polizeiwache Nord in Dortmund.

Blumen und Kerzen erinnern an den Tod des 16-Jährigen.

Rund 200 Menschen haben nach dem Vorfall gegen Polizeigewalt demonstriert. Der Protest sei emotional, aber friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. Auf Plakaten hieß es „Das war Mord“ und „Wer kontrolliert die Polizei?“.

Die Demonstration fand in der Nähe der Jugendhilfeeinrichtung statt, wo der 16-Jährige gestorben war. Die Dortmunder Polizei berichtete, im Anschluss habe es einen Protestmarsch der Demonstranten gegeben. Auch dabei sei die Stimmung aufgewühlt, aber insgesamt friedlich gewesen.

In den sozialen Medien wurde der Einsatz teilweise kritisiert. Dabei ging es insbesondere um die Tatsache, dass die Polizei einen schwarzen Jugendlichen erschoss.

Bei den Ermittlungen gebe es bisher keine Hinweise darauf, dass die Hautfarbe des 16-Jährigen beim Einsatz eine Rolle gespielt hätte, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Carsten Dombert. „Und ich möchte auch annehmen, dass das aus Sicht der Polizei keine Rolle spielt.“

Kritisiert wurde, dass „aus Neutralitätsgründen“ die Polizei Recklinghausen ermittelt – während gleichzeitig die Dortmunder Polizei einem Fall in der Zuständigkeit der Recklinghäuser nachgeht, bei dem ein 39-Jähriger nach einem Einsatz gestorben war.

Der Schütze war ein 29 Jahre alter Polizist. Laut Staatsanwaltschaft wird gegen ihn wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.

Die Ermittler erhoffen sich Erkenntnisse von den Befragungen von drei Betreuern der Einrichtung und der beteiligten Polizisten.

Was der 16-Jährige ursprünglich mit dem Messer vorhatte – ob er sich selbst oder auch andere verletzen wollte – ist nach Angaben der Ermittler noch unklar.

Polizeibeamte sichern einen Einsatzort in der Holsteiner Straße in Dortmund. Einer der Betreuer des 16-Jährigen hatte am Einsatz-Tag die Polizei gerufen, weil er den Jugendlichen mit einem Messer sah.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Donnerstag: „Das wird 100-prozentig aufgeklärt.“ Aber es müsse fair zugehen. Die Polizisten hätten sich in einer „ungeheuer schwierigen Lage“ befunden.

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