Erster Fall seit 1936 77-Jähriger stirbt durch Känguru-Attacke
Perth · In Australien ist ein Mann Opfer eines Känguru-Angriffs geworden und getötet worden. Der 77-Jährige habe das Känguru aus Haustier gehalten und sei offenbar von diesem attackiert worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Das Tier musste erschossen werden.
Verwandte hätten den Senior am Sonntag schwer verletzt auf seinem Grundstück in Redmond 400 Kilometer südöstlich von Perth gefunden. Das Beuteltier habe die Sanitäter bedroht und nicht an den Verletzten herangelassen. Beamte hätten es schließlich erschossen. Der 77-Jährige starb noch an Ort und Stelle. Es war der erste bekannte Todesfall dieser Art seit 1936.
In der Region ist das Westliche Graue Riesenkänguru verbreitet. Männliche Exemplare können bis zu 2,20 Meter groß und bis zu 70 Kilo schwer werden. Männliche Tiere können aggressiv werden und gehen auf Menschen genauso wie auf Artgenossen los: Sie stellen sich auf Hinterbeine, packen den Gegner mit den kurzen Vorderläufen, verlagern das Gewicht auf den muskulösen Schwanz und schlagen dann mit ihren kräftigen Hinterbeinen zu, an denen sie Krallen haben.
Anfang dieses Jahres hatte es in Down Under mehrere Attacken gegeben, deren Opfer aber alle überlebten. Im April wurde eine Frau in Queensland beim Golfspielen von einem Känguru attackiert und schwer verletzt. Im März war eine Jugendliche in Victoria auf ihrem Moped unterwegs, als ein Känguru plötzlich aus dem Wald sprang und sie von dem Zweirad stieß. Die 14-Jährige lag mit Verletzungen zehn Tage im Krankenhaus. Ebenfalls im März war eine Dreijährige an der Ostküste auf dem heimischen Grundstück von einem Känguru attackiert worden.
Das Känguru ist Australiens Nationaltier. Es gibt vier Arten der hüpfenden Beuteltiere: Das Rote Riesenkänguru, das Östliche Graue Riesenkänguru, das Westliche Graue Riesenkänguru und das Antilopenkänguru.