Waffenhändler Viktor Bout Prozess gegen "Händler des Todes" im Herbst

New York (RPO). Der in den USA inhaftierte russische Waffenhändler Viktor Bout soll im September vor Gericht gestellt werden. Richterin Shira Scheindlin erklärte am Freitag in New York, der Prozess werde am 12. September beginnen.

Bouts Anwältin Sabrina Shroff erklärte, ihr Mandant dürfe in den USA nicht strafrechtlich verfolgt werden, weil er keines der ihm zur Last gelegten Verbrechen dort begangen habe.

Außerdem führte Shroff an, eine eineinhalbstündige Tonbandaufnahme, die während eines Treffens mit amerikanischen Undercover-Agenten in Bangkok entstanden, dürfe nicht verwendet werden. Die Aufnahmen hätten gegen thailändisches Recht verstoßen. Die Richterin forderte Anklage und Verteidigung auf, ihre Argumente bei Gericht einzureichen.

Bout, der in Medien als "Händler des Todes" bezeichnet wird, wurde 2008 in Thailand festgenommen. Er wehrte sich lange gegen eine Auslieferung an die USA. Unter dem Protest der russischen Regierung wurde er schließlich im November vergangenen Jahres an die Behörden in New York überstellt. Die USA werfen Bout illegale Waffengeschäfte unter anderem mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) vor. Ihm droht im Falle einer Verurteilung in den USA eine lebenslange Freiheitsstrafe.

(apd/jre)
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