Seit 13 Jahren verschwunden Die Chronologie des Falls Maddie McCann

London · Das Verschwinden der damals dreijährigen Britin Madeleine McCann 2007 in Portugal zählt zu den aufsehenerregendsten Fällen weltweit. Jetzt, 13 Jahre später, wird gegen einen Deutschen ermittelt. Ein Überblick der Geschehnisse.

 Kate und Gerry McCann, Eltern der vor 13 Jahren verschwundenen Britin Madeleine McCann halten bei einem Such-Aufruf das Foto ihrer Tochter.

Kate und Gerry McCann, Eltern der vor 13 Jahren verschwundenen Britin Madeleine McCann halten bei einem Such-Aufruf das Foto ihrer Tochter.

Foto: dpa/John Stillwell

Im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Maddie McCann im Jahr 2007 hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig nach Angaben des Bundeskriminalamts die Ermittlungen gegen einen 43-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts aufgenommen. Der Verdächtige verbüßt derzeit eine Haftstrafe in Kiel.

Die Chronologie des Falls:

  • Mai 2007: Kurz vor ihrem vierten Geburtstag verschwindet Maddie aus einer Ferienanlage in Portugal. Madeleines Mutter fleht im Fernsehen mögliche Entführer an, das Kind freizulassen.
  • September 2007: Die Eltern gelten zu diesem Zeitpunkt als Verdächtige. Medien berichten, die Polizei gehe von einem Unglücksfall aus - die Eltern hätten die Leiche verschwinden lassen.
  • Juli 2008: Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen ohne Ergebnis ein. Für ein Verbrechen gebe es keine Beweise.
  • Januar 2009: Ein Team ehemaliger Fahnder von Scotland Yard hat sich nach britischen Medienberichten im Auftrag der Eltern auf die Suche nach Madeleine gemacht. Ein Geschäftsmann finanziere die Aktion.
  • Mai 2009: Die Eltern flehen mögliche Entführer erneut an, ihre Tochter freizulassen. Sie nutzen dazu ein Gespräch mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey, das Millionen Zuschauer sehen.
  • März 2011: Madeleines Eltern protestieren vergeblich gegen den Verkauf eines Buches, das der portugiesische Ex-Chefermittler über den Fall geschrieben hat. Er vertritt die These, das Kind sei bereits im Hotel der Familie gestorben und nicht entführt worden.
  • Mai 2011: Die Mutter, Kate McCann, veröffentlicht ein Buch mit ihrer Version der Geschichte. Die Ermittlungsakten würden erneut überprüft, kündigt der damalige britische Premierminister David Cameron an.
  • April 2012: Laut britischer Polizei ist Maddie möglicherweise noch am Leben. Es gebe Anhaltspunkte für Ermittlungslücken.
  • Oktober 2013: Die portugiesischen Behörden nehmen die Ermittlungen wieder auf, da es neue Indizien gebe.
  • Juni 2014: Eine neue Suche nach Spuren des verschwundenen Mädchens in der Nähe der portugiesischen Ferienanlage bringt keine Hinweise.
  • April 2017: Die britische Polizei hat die Hoffnung auf eine Lösung des Falls nicht aufgegeben. Vier Beamte seien weiter damit befasst, teilt Scotland Yard mit.
  • März 2018: Das britische Innenministerium bewilligt weiteres Geld für die Ermittlungen.
  • 3. Juni 2020: Der Fall Maddie ist - wie schon früher - Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Ein Deutscher stehe unter Mordverdacht, teilt das Bundeskriminalamt mit. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittle gegen einen mehrfach vorbestraften 43-Jährigen.
(kron/dpa)
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