Grausame Tat in Indien Schwangere Elefantenkuh frisst mit Sprengstoff gefüllte Ananas und stirbt

Neu Delhi · Indische Dorfbewohner nutzen mit Feuerwerkskörpern gefüllte Früchte als Sprengfallen, um ihre Felder vor Wildtieren zu schützen. Nach dem Tod einer trächtigen Elefantenkuh durch eine explodierte Ananas ist eine Diskussion über dieses Vorgehen entbrannt.

In Indien ist eine schwangere Elefantendame gestorben, nachdem sie von einer mit Sprengstoff gefüllten Frucht gegessen hatte. Wie die Behörden im südindischen Bundesstaat Kerala am Mittwoch mitteilten, war die Frucht explodiert, als der wilde Elefant in einem Dorf im Silent-Valley-Nationalpark davon probierte. Der Vorfall hat in dem südasiatischen Land einen Streit über die Nutzung dieser Fallen zum Schutz von menschlichen Siedlungen ausgelöst.

Der Fall hatte in den Online-Netzwerken für einen Aufschrei gesorgt, nachdem ein Forstbeamter in einem Facebook-Eintrag ein Bild des Elefanten gepostet hatte. Zu sehen war die Elefantenkuh, die nach dem Unfall ihren Rüssel und Mund in einem nahen Fluss kühlte. Wenig später starb sie an ihren Verletzungen.

Man untersuche in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei den Sprengstoff, sagte Keralas oberster Wildhüter, Surendra Kumar, der Nachrichtenagentur AFP. So wolle man die Verantwortlichen am Tod des Elefanten ausfindig machen.

Dorfbewohner in dieser Region nutzen häufig mit Feuerwerkskörpern gefüllte Früchte wie Ananas als Sprengfallen, die durch Druck ausgelöst werden, um ihre Felder vor Wildtieren zu schützen. Ein ähnlicher Vorfall hatte sich erst im Mai ereignet.

In Indien sind in den vergangenen Jahrzehnten große Flächen Wald menschlichen Siedlungen zum Opfer gefallen. So kommen Wildtiere immer häufiger in Kontakt zu Menschen. Zwischen 2014 und 2019 kamen laut Zahlen der indischen Regierung 2361 Menschen durch Angriffe von Elefanten ums Leben. Im selben Zeitraum starben 510 Elefanten, darunter 333 durch Stromschläge und rund einhundert durch Wilderei und Vergiftung.

(kron/AFP)
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