Corona-Lockdown Restaurants und Cafés in Niederlanden wieder geöffnet

Amsterdam · Rund zehn Wochen dauerte der „gastronomische“ Lockdown in unserem Nachbarland. Jetzt dürfen die Menschen trotz der Corona-Krise in den Niederlanden wieder Restaurants, Museen und Kinos besuchen.

 Im Amsterdamer „Mediamatic“ dürfen Gäste seit dem 1. Juni wieder essen - wenn auch in kleinen Glaszellen voneinander getrennt.

Im Amsterdamer „Mediamatic“ dürfen Gäste seit dem 1. Juni wieder essen - wenn auch in kleinen Glaszellen voneinander getrennt.

Foto: AP/Peter Dejong

Punkt 12 Uhr am Montagmittag öffneten auch Cafés, Theater und Strandpavillons unter Auflagen wieder die Türen. Gastwirte, aber auch Kultureinrichtungen dürfen jeweils nur 30 Gäste empfangen. Diese müssen eineinhalb Meter Sicherheitsabstand halten. Alle Besucher, auch von Museen und Kneipen, müssen vorab reservieren.

Im öffentlichen Nahverkehr muss nun ein Mundschutz getragen werden. Bürger mit Beschwerden können sich künftig ohne Überweisung testen lassen. Die niederländische Regierung baut die Corona-Maßnahmen stufenweise ab. Am 1. Juli sollen die Regeln weiter gelockert werden. Dann dürfen Restaurants, Cafés und kulturelle Einrichtungen jeweils bis zu 100 Besucher empfangen.

Die Zahl der Neuinfektionen nimmt in den Niederlanden seit einigen Wochen stetig ab. Auf dem Höhepunkt der Pandemie Anfang April wurden im Schnitt täglich 500 Menschen in die Krankenhäuser eingeliefert. Vergangene Woche waren es im Schnitt neun. Etwa 6000 Menschen sind nachweislich an Covid-19 gestorben.

Auch Frankreich hat mit der Öffnung von Restaurants, Cafés und vielen Schulen seine Corona-Auflagen deutlich gelockert. Seit Dienstag können sich die Bürger zudem erstmals seit zweieinhalb Monaten wieder frei im ganzen Land bewegen. Seit Lockerung der Ausgangssperre am 11. Mai waren in der Regel nur Fahrten im Radius von 100 Kilometern um den Wohnort erlaubt. Auch der Tourismus kommt langsam wieder in Gang.

Mit der zweiten Phase der Lockerungen kehrt Frankreich zum "fast normalen Leben" zurück, wie Premierminister Edouard Philippe sagte. Im Pariser Großraum sind bereits seit dem Pfingstwochenende Parks und öffentliche Gärten erstmals wieder zugänglich. Die französische Hauptstadt und ihr Umland bleiben aber unter erhöhter Beobachtung der Behörden, weil es dort besonders viele Infektionen gab. Deshalb dürfen Restaurants und Cafés vorerst nur ihre Terrassen öffnen.

"Die Pariser sehnen sich nach Normalität", sagte die Louvre-Mitarbeiterin Martine Depagniat, die erstmals seit Mitte März wieder einen Espresso vor ihrem Stammcafé am Theater Comédie Française genoss. In Ausgehvierteln der französischen Hauptstadt hatten erste Bars bereits um Mitternacht geöffnet, um die neue Freiheit zu feiern.

Auch die Tuilerien-Gärten am Louvre waren bei strahlendem Sonnenschein wieder belebt. Der Park sei während der mehr als zweimonatigen Schließung regelrecht aufgeblüht, sagte Landschaftsgärtner Franck Boyer. "Es gab weniger Besucher, und damit auch weniger Krähen und Mäuse, die Lebensmittelreste fressen. Aber jetzt werden die Picknicks schnell wieder zunehmen." Das weltberühmte Louvre-Museum öffnet am 6. Juli wieder seine Pforten.

Auch Hotels und Campingplätze erwarten nun erstmals wieder Besucher aus ganz Frankreich - unter strengen Hygiene-Auflagen. Touristen aus Deutschland und anderen EU-Ländern müssen sich aber noch gedulden: Die Grenze soll für Reisende erst am 15. Juni öffnen.

Eine Corona-Warn-App für Handys begleitet die neuen Lockerungen. Mit mehr als 28.800 Todesfällen ist Frankreich eines der am stärksten betroffenen Länder Europas.

(felt/dpa)
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