Oldtimer Hebmüller-Cabrios trafen sich am Museum

Willich · Einige interessante Fahrzeuge des ehemaligen Karosseriebauers Joseph Hebmüller & Söhne waren jetzt am Nutzfahrzeugmuseum in Willich zu bewundern.

 Stolz präsentierten die Besitzer der Hebmüller-Cabrios ihre automobilen Schätze.

Stolz präsentierten die Besitzer der Hebmüller-Cabrios ihre automobilen Schätze.

Foto: Norbert Prümen

Joseph Hebmüller & Söhne war ein Karosseriebauer aus Wülfrath. Noch bevor es das Käfer Cabrio gab, entwickelte das Unternehmen 1949 einen eigenen Umbau. 675 Fahrzeuge wurden gebaut, bis die Werkshallen abbrannten. Und bis VW selbst ein Cabrio im Verkaufsprogramm hatte. Einige der Raritäten fuhren jetzt am Nutzfahrzeugmuseum von Klaus Rabe in Willich vor. Hingucker waren aber auch die beiden Opel Admiral Cabrio und die seltenen Tornax Rex, bei denen ebenfalls die Wülfrather intensiv Hand angelegt hatten.

Welches das interessanteste Fahrzeug aus der Hebmüller-Karosserieschmiede war, darüber konnte man streiten. Der interessanteste Gast war Klaus Hebmüller: Der 85-Jährige ist der Sohn von Erich Hebmüller, Jahrgang 1907, der zusammen mit seinen drei Brüdern die Firma einst geführt hatte. Der rüstige Senior, dessen Sohn Axel Hebmüller in Kaarst einer der führenden Anbieter von Ventilen für die Luftfahrtindustrie ist, diente als wandelndes Lexikon. „Aber auch ich kann nicht jede Frage beantworten, weil mit dem Großbrand viele Unterlagen verlorengegangen sind“, er.

Reinhard Wiens, Opel-Händler aus Billerbeck bei Münster, war mit seiner Frau Ruth mit einem roten Opel Admiral Cabrio von 1938 angereist: „Das ist die weiteste Tour, die ich mit diesem Wagen unternommen habe“, erklärte der stolze Besitzer der höchst imposanten automobilen Rarität – das seltene Modell sei das Lieblingsauto seines Vaters gewesen. Aus 3,2 Liter Hubraum holten die Opel-Ingenieure gerade mal 75 Pferdestärken. Nur der Vorderwagen ist im Opel-Werk entstanden, knapp drei Viertel der Karosserie wurde bei Hebmüller kreiert. Direkt daneben stand Horst Harder aus Jork bei Stade. Seinem Tornax Rex, einem kleinen, flachen Sportwagen mit einem 29-PS-DKW-Zweitaktmotörchen, hatte er die Anreise auf eigener Achse erspart. Was auf den ersten Blick deutlich wurde: Die Hebmüller-Karosserie begeistert noch heute.

Auch an das DKW 3-6-Cabrio von Aleksandra Lippert hatte Hebmüller Hand angelegt. Die Wülfrather Firma hatte aber nicht nur Spaßautos kreiert, wie der Hanomag Mannschaftswagen verriet. Klaus Rabe machte mit seinem Lkw-Museum mächtig Eindruck. Viele der Besucher waren zum ersten Mal dort und schauten sich mit leuchtenden Augen um. Wohl noch nie zuvor hatte der unrestaurierte Tempo Matador in Rot und Elfenbein mit der Aufschrift „Wurst- und Konservenfabrik Kurt Schellhaas“ so sehr im Mittelpunkt gestanden wie am Samstag. Der Grund: Unten rechts neben der Fahrertür ist das Emblem mit der Aufschrift „Hebmüller“ angebracht. Es signalisiert, dass das kleine Nutzfahrzeug kein Automobil von der Stange ist.

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