Einrichtung in Hamminkeln Wie ein Altenheim der Corona-Krise begegnet

Hamminkeln · Das Forum Senioren grüßt ältere Hamminkelner zu Ostern und gibt Gesundheitstipps. Das St.-Josef-Haus Dingden antwortet mit Optimismus. Das aktuelle Besuchsverbot sei für die Bewohner natürlich sehr hart, das Personal versuche aber, den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten.

Nikolaus Ridder, Leiter des St.-Josef-Hauses Dingden.

Nikolaus Ridder, Leiter des St.-Josef-Hauses Dingden.

Foto: Markus Joosten

Das Forum Senioren und seine Sprecher Peter Mellin, Bernd Störmer und Urszula Raudonat haben an ihre Mitglieder nicht nur herzliche Ostergrüße geschickt, sondern die älteren Hamminkelner auch mit einem zeitgemäßen „Bleiben Sie gesund“ gegrüßt. Dazu loben sie die örtlichen Maßnahmen, denn Dank „der schnellen Schutzmaßnahmen ist es um die Stadt Hamminkeln in der derzeitigen Corona-Infektionswelle noch relativ gut bestellt“.

Nikolaus Ridder, Leiter des St.-Josef-Hauses Dingden, fand die Geste des Forums Senioren gut und erwiderte nicht nur die Grüße, sondern berichtete auch aus dem derzeitigen Alltag des Seniorenheims. „Wir sind sehr froh, dass wir in allen Teilen Hamminkelns gut vernetzt sind und füreinander einstehen. Am Beispiel der Aktion ,Essen auf Rädern’ zeigt sich, dass die Bürger bereit sind, einander zu helfen. Der Aufruf in der Presse hat bereits dazu geführt, dass sich einige zusätzliche Fahrer gemeldet haben, weitere folgen hoffentlich noch“, berichtet er.

Dennoch: Härten seien nicht wegzudiskutieren. „Das aktuelle Besuchsverbot in den Altenheimen ist für unsere Bewohner natürlich sehr hart. Als Einrichtung, die sich in den letzten 20 Jahren zum Seniorentreffpunkt mit Cafébetrieb, Mittagstisch usw. entwickelt hat, tut es uns besonders weh, dass nichts mehr los ist und die Bewohner quasi keinen direkten Kontakt mehr zum Gemeinwesen haben.“

Die Beschäftigten im Altenheim versuchen, den Tag der Bewohner so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehören auch Kontakte, die viele Angehörige nun auf anderen Wegen suchen. Sie kontaktieren via Internet mit Bewohnern der Einrichtung, schreiben Mails oder auch mal ganz klassisch wieder Postkarten und Briefe. „Per E-Mail übersandte Bilder drucken wir aus, Briefe werden wenn nötig vorgelesen“, erläutert Ridder. Zur Betreuung der Bewohner gehört auch, dass der Soziale Dienst versucht, mit begleiteten Spaziergängen die gewohnte Runde durch Dingden zu erhalten. Das hilft offensichtlich, denn „aktuell ist die Stimmung noch gut“.

Dabei hilft auch persönliche Erinnerung und Erfahrungen der Senioren. Ridder sagt: „Die Bewohner vergleichen die Maßnahmen der Landesregierung wie Besuchsverbot, Ausgangsbeschränkungen, Einrichtung von Quarantänebereichen mit früheren Kriegszeiten und sind daher sehr verständnisvoll.“ Für die Gesundheit muss man viel tun, findet das Forum Senioren und rät in Zeiten der Corona-Krise unter anderem, einen Mundschutz zu tragen und die Einkaufshilfen des Helfernetzwerkes Hamminkeln zu nutzen. Gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse sei immer ratsam.

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