Mehr i-Dötzchen als erwartet Neue Mehrhooger Grundschule wird größer als geplant

Mehrhoog/Wertherbruch · Der Neubau soll aufgrund aktueller Schülerzahlen nun drei- statt bisher zweizügig werden. Die Schule in Wertherbruch kann vorerst bestehen bleiben. Sie zählt als vierter Zug von Mehrhoog.

 Die alte Grundschule in Mehrhoog soll in den nächsten Jahren erneuert werden.

Die alte Grundschule in Mehrhoog soll in den nächsten Jahren erneuert werden.

Foto: Stadt Hamminkeln

Bisher ist die Grundschule Mehrhoog dreizügig ausgelegt. Zwei Klassenzüge hat der Standort am idyllischen Wald an der Vorthuiyser Weg 17. Der dritte Zug reicht für Wertherbruch, er stellt einer Sonderkonstruktion dar, um das Dorf als von den Schülerzahlen bröckelnden Teilstandort zu erhalten. Nun liegen neue Zahlen vor, die die bisherige Neubauplanung im kleineren Format in Mehrhoog verändern. Dort wird, anders als prognostiziert, schon im nächsten Schuljahr eine dritte Eingangsklasse erforderlich, bisher galten zwei als ausreichend. Der höhere Zulauf ist aber nicht konstant prognostiziert. Wertherbruch soll dennoch gehalten werden können.

Zur Vorgeschichte: Im März 2018 wurde verabschiedet zu prüfen, ob der bei etlichen Bürgern des Dorfes umstrittene Neubau der Grundschule Mehrhoog vorrangig angepackt und finanziell verarbeitet werden kann, um den Startschuss für die Planungsarbeit in 2018 zu geben. Die Planung für eine zweizügige Schule bekam die Option, zu einem späteren Zeitpunkt das Raumprogramm auszubauen. Parallel untersuchte das Beratungsbüro für Schulentwicklungsplanung Dr. Garbe & Lexis die Entwicklung und ermittelte im Herbst letzten Jahres aktuell höhere Zahlen als in den vorherigen Berechnungen für den Standort Mehrhoog. Damit wurde die Frage akut, ob man nicht direkt eine höhere Zügigkeit planen sollte vor dem Hintergrund, dass die zweizügige Schule bald wieder erweitert werden müsste.

Der auch politisch besetzte Arbeitskreis Schule hörte sich die fachliche Seite an, die Grünen preschten gerade mit der Forderung nach dreizügigem Ausbau und einem entsprechenden Antrag vor. Doch so einfach ist die Lage nicht. Denn die vorliegenden Zahlen für den Standort Mehrhoog ergeben keine eindeutige Dreizügigkeit über alle zukünftigen Jahrgänge hinweg. Andererseits: bei Begrenzung auf zwei Züge könnte es sein, dass Schüler teilweise abgewiesen werden. Dazu kommt das Thema Ganztagsschule. Mehr Schüler, größerer Bedarf für den offenen Ganztag und höherer Raumbedarf – das ist aus Sicht der Fachleute die Formel. In Mehrhoog ist der Anteil der Ganztagsbetreuung von 39 Prozent im Schuljahr 2017/18 auf 48 Prozent im laufenden Schuljahr gestiegen. „Bei jedem Grundschul-Neubau ist der offene Ganztag unbedingt mitzudenken“, rät das Fachbüro.

Insbesondere unter dem Eindruck der Entwicklung der Anmeldungen im offenen Ganztag hat sich der Arbeitskreis Schule am Ende für eine dreizügige Grundschule am Hauptstandort Mehrhoog ausgesprochen. Es sollten Räume multifunktional nutzbar sein. Dem folgt die Verwaltung nun mit dem Beschlussvorschlag für den am 7. Februar tagenden Bildungsausschuss, in Mehrhoog direkt groß einzusteigen.

Damit ist aber nicht die Frage beantwortet, ob es mit dem Teilstandort Wertherbruch dauerhaft weitergeht. Bis zum Jahr 2024 reicht die Schülerzahlprognose inklusive Wertherbruch. Doch 2024 soll es in Mehrhoog nur noch zu zwei Eingangsklassen reichen, Wertherbruch wäre dann überflüssig. Es sei denn, die Kinderzahl in den Dörfern steigt durch ein geplantes Baugebiet in Wertherbruch und neuen Wohnbau im nur wenige Kilometer entfernten Loikum.

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