Betreibergesellschaft will im Frühjahr mit „Gesundheitscamp Schloss Haniel“ starten Maria in der Aue wird eine Reha-Klinik

Wermelskirchen · Startschuss für „Gesundheitscamp Schloss Haniel“ fällt im Frühjahr 2022. Therapiekonzept rückt Gewichtsreduzierung und die Änderung der Ernährungsgewohnheiten bei Kindern mit Adipositas in den Fokus. Die Betreibergesellschaft baut bereits um.

  Foto: Moll (Archiv)

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Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Aus dem Tagungshotel „Maria in der Aue“ wird ein Therapiezentrum. Im „Gesundheitscamp Schloss Haniel“ sollen übergewichtige Kinder bei der Gewichtsreduzierung unterstützt und den Patienten zu langfristig veränderten Ernährungsgewohnheiten sowie einem gesunden Essverhalten verholfen werden. Dabei verfolge die Einrichtung ein innotives Konzept, betont Christoph Möller von der gleichnamigen Kölner Agentur im Auftrag der Betreibergesellschaft. Bei der handelt es sich um die „Stranger + Friends Real Estate AG“, ein in Köln ansässiges Unternehmen, das „Rechtsanwälte, Steuerberater, Finanz- und vermögende Privatinvestoren zu seinem Gesellschafter- und Partnerkreis zählt“, wie es auf der Homepage des „Gesundheitscamps Schloss Haniel“ heißt.

Nachdem das Tagungshotel „Maria in der Aue“ im Reigen der Tagungshäuser des Erzbistums Kölns seinen Betrieb zum Jahresende 2021 einstellte, laufen derzeit die Umbauarbeiten. Ebenfalls starteten die neuen Betreiber die Personalsuche. Der Startschuss für das „Gesundheitscamp Schloss Haniel“ erfolgt im Frühjahr 2022 – auf ein genaues Datum wollen sich die Initiatoren noch nicht festlegen.

Im „Gesundheitscamp Schloss Haniel“ würden die Kinder und Jugendlichen von einem interdisziplinären Therapeutenteam betreut, kündigt Christoph Möller an. Demnach leben die Kinder in kleinen Gruppen zusammen, kochen, treiben Sport und bekommen regelmäßigen Schulunterricht innerhalb der Einrichtung. Nach Ende des Klinikaufenthaltes sollen die Patienten unter anderem mit digitalen Mitteln dabei unterstützt werden, das Erlernte umzusetzen und ihre Ernährungs- sowie Bewegungsgewohnheiten langfristig umzustellen. Außerdem unterstütze die Klinik Kinder und Jugendliche bei der Überwindung von Spielsucht und „Long Covid“.

„Ziel ist es, die Patienten mit konzentrierten und qualifizierten Maßnahmen zu nachhaltigen Verhaltensänderungen zu führen“, sagt Dr. Elmar Bergmann, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, und beschreibt das Konzept, das das Vertrautmachen der Patienten mit den vier Säulen des Behandlungskonzeptes Ernährung, Sport, Pädagogik und Psychologie an jedem Tag des mehrwöchigen Aufenthalts vorsieht: „Wir wollen gemeinsam kochen, Gemüse anbauen und versuchen, den Kindern in persönlichen Gesprächen zu vermitteln, wie wichtig gesunde Ernährung und Bewegung für sie sind. Dabei spannen wir auch prominente Persönlichkeiten aus TV und Film als Motivatoren ein, zum Beispiel einen Fernsehkoch oder bekannte Spitzensportler wie Bundesliga-Fußballer.“ Zusätzlich werde auch die Rehabilitations-Behandlung von Erwachsenen geprüft.

Die Ausschreibungen für die in der Klinik zu besetzenden Stellen laufen bereits. Gesucht sind unter anderem Ärzte, Erzieher, Ökotrophologen und Pflegepersonal. „Wir konnten bereits eine ganze Reihe der ausgeschriebenen Stellen besetzen“, berichtet Bergmann: „Zu unserer Freude haben wir festgestellt, dass das alternative Reha-Konzept des ‚Gesundheitscamps‘ bei den gesuchten Fachkräften auf großes Interesse gestoßen ist. Viele Ärzte wie auch Pflegekräfte möchten der Standard-Betreuung, wie sie in vielen anderen Kliniken vorherrscht, den Rücken kehren. Dies wurde uns in vielen Gesprächen mitgeteilt.

Das Gebäude des ehemaligen Tagungshotels eigne sich für das „Gesundheitscamp“-Vorhaben hervorragend, weil das Konzept für den gesamten architektonische Aufbau der Klinik einem klaren Struktur- und Organisationsgedanken folge, zeigen sich die Betreiber überzeugt. In Wermelskirchen stünden 73 Doppel- und 14 Einzelzimmer zur Verfügung.

Für Betroffene interessant: Neben der kompletten Kostenerstattung der medizinischen sowie therapeutischen Maßnahmen im Rahmen der Kinder- und Jugendrehabilitation übernehmen die Rentenversicherung und die gesetzlichen Krankenkassen auch die gesamten Kosten für Verpflegung und Unterkunft in der Reha-Einrichtung. „Die Kinder- und Jugendreha ist zuzahlungsfrei“, betont die Betreibergesellschaft. Zusätzlich würden in der Regel die Reisekosten erstattet.

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