Patienten werden verlegt Krankenhaus in Hilden zieht Corona-Notbremse

Hilden · Chirurgie, Unfallchirurgie und die Innere Abteilung sind in Hilden nicht mehr arbeitsfähig. Das teilt der Kplus-Verband mit. Die Patienten werden in die umliegenden Krankenhäuser verlegt. Grund dafür sei die hohe Zahl infizierter Mitarbeiter.

 Das St. Josef musste wegen einer hohen Zahl an infizierten Mitarbeitern Fachbereiche schließen.

Das St. Josef musste wegen einer hohen Zahl an infizierten Mitarbeitern Fachbereiche schließen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Es geht nicht mehr – die Kplus-Gruppe muss die Notbremse ziehen. „Aufgrund der hohen Zahl infizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss die Versorgung im St.-Josefs-Krankenhaus Hilden deutlich eingeschränkt werden“, erklärte Unternehmenssprecherin Cerstin Tschirner. 40 Ärzte und Pfleger hätten sich mit Corona infiziert. Betroffen sind momentan die Chirurgie und die Unfallchirurgie sowie die Innere Abteilung, erläutert sie weiter. „Die ambulante Notfallversorgung, Gynäkologie und Geburtshilfe sind weiter arbeitsfähig.“

Das St.-Josefs-Krankenhaus Hilden hat sich für die Chirurgie, die Unfallchirurgie und die Innere Abteilung von der allgemeinen Versorgung offiziell abgemeldet. Das bedeutet: Patienten für diese Bereiche werden bis auf Weiteres nicht mehr an der Walder Straße aufgenommen.

24 Patienten von diesen Stationen wurden am Freitag in umliegende Krankenhäuser verlegt, um ihre Versorgung sicherzustellen. „Alle haben einen Platz in einer anderen Klinik gefunden“, versicherte Pressesprecherin Cerstin Tschirner: „Der Rettungsdienst und die umliegenden Kliniken waren in die Verlegungen involviert.“

Die Patienten aus Hilden sind nach Solingen und Wuppertal verlegt worden. Die Koordination lief über die Leitstelle des Rettungsdienstes. „Die Krankenhäuser im Kreis Mettmann blieben bei der Verlegung außen vor“, erklärt Tschirner. Dort sollten Kapazitäten für die Notfallversorgung freigehalten werden. Patienten, die eigentlich in Hilden hätten versorgt werden müssen, waren zwischenzeitlich in die Krankenhäuser beispielsweise in Haan oder Langenfeld gebracht worden. Denn die Notaufnahme des St. Josefs war für die Zeit der Patientenverlegung von der allgemeinen Versorgung abgemeldet. Inzwischen sei sie wieder im Dienst, erklärte Tschirner.

Über die Schließung der Fachbereiche hinaus  besteht ab sofort ein Besuchsverbot im Hildener Krankenhaus an der Walder Straße. „Ausnahmen sind nach Rücksprache mit dem jeweiligen Chefarzt möglich“, sagt die Unternehmenssprecherin. Dazu zählen beispielsweise Sterbebegleitung, Geburtsbegleitung, Begleitung minderjähriger Patienten und Patientinnen sowie gesetzliche Betreuung.

Wie lange die Chirurgie, die Unfallchirurgie sowie die Innere Abteilung nicht arbeitsfähig sind, ist noch unklar. „Das hängt davon ab, wie schnell die Ergebnisse der PCR-Tests vorliegen und wie sie ausfallen“, sagt Cerstin Tschirner: „Es wird vermutlich einige Tage dauern.“ Über 90 Prozent der rund 320  Mitarbeiter seien gegen Corona geimpft. 40 seien aktuell infiziert. Aufgefallen war das am Donnerstag und am Freitag durch eine PCR-Reihentestung. Geimpfte müssen sich in der Klinik zwei Mal pro Woche testen, Ungeimpfte täglich.

Im St.-Josefs-Krankenhaus gibt es folgende Abteilungen: Innere Medizin, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Allgemeine Gynäkologie und Geburtshilfe, Senologie und Brustzentrum,  Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Zentrale Aufnahme Einheit, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Behandelt werden mehr als 22.000 Fälle pro Jahr. Die Klinik hat 183 Betten.

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