Wirtschaft im Bergischen Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft

Wermelskirchen · Krieg in der Ukraine, Preissteigerungen und gestörte Lieferketten – die Unternehmen in der Region blicken pessimistisch auf die nächsten zwölf Monate. Das hat die Sommerumfrage zur Konjunktur der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln ergeben.

 Das Baugewerbe meldet eine schlechtere Lage.

Das Baugewerbe meldet eine schlechtere Lage.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Gegenüber der Vorumfrage ist der Konjunkturklimaindex für den gesamten IHK-Bezirk von 113,9 auf 108,4 Punkte gefallen. Matthias Franken von der Geschäftsstelle Köln/Bonn hat mit diesem Szenario schon gerechnet. „Insbesondere sind gerade, was die Erwartungen angeht, die energieintensiven Branchen besonders betroffen, weil sie befürchten, vor Problemen zu stehen. Dagegen atmet der Hotel- und Gaststättenbetrieb derzeit auf“, sagt Franken.

Im Vergleich zur Umfrage vom Frühjahr stufen jedoch nahezu unverändert 41 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage insgesamt als gut ein (Vorumfrage 40 Prozent). Vor allem der Handel, das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Großhandel, die Handelsvertretungen und die Dienstleister melden eine verbesserte Geschäftslage. Eine schlechtere Lage meldeten zuletzt die Industrie, das Baugewerbe und die Gesundheits- und Immobilienwirtschaft.

Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind aufgrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage deutlich eingebrochen, nur noch 16 Prozent der Unternehmen gehen von einer besseren Geschäftsentwicklung aus (Vorjahr 28 Prozent). In allen Branchen wird eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten erwartet.

Nahezu unverändert zum Vorjahr ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Jedes fünfte Unternehmen möchte seine Investitionen in den kommenden zwölf Monaten erhöhen (Vorumfrage 19 Prozent). 28 Prozent – und damit der Großteil der Unternehmen – plant allerdings, geringere Investitionen zu tätigen. Besonders der Einzelhandel, das Baugewerbe und die Immobilienwirtschaft gehen von niedrigeren Investitionen als im Vorjahr aus.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist die Geschäftslage aktuell unverändert. Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate haben sich hingegen verbessert: 27 Prozent der Unternehmen gehen von einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage aus (Vorumfrage 56 Prozent), 18 Prozent meinen, dass sich die Lage verbessert (Vorumfrage zehn Prozent).

Die IHK führt seit 2010 jährlich eine Konjunktur- und Standortuntersuchung bei ihren kleineren Mitgliedsunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten und mittleren Unternehmen mit 50 bis weniger als 250 Beschäftigten durch. Zudem wird jedes Jahr eine Befragung speziell bei den kleineren Mitgliedsunternehmen durchgeführt.

(lst)
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