Verkehr in Wermelskirchen Mobilstationen 2.0 als nächster Ausbauschritt

Wermelskirchen/Rhein-Berg · Insgesamt 18 Mobilstationen sind in allen acht Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises eingerichtet. Das flächendeckende Netz ist ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.

Eine der ersten Mobilstationen im Kreis wurde in Wermelskirchen eröffnet: Die Mobilstation Busbahnhof mit e-Bike-Verleih und Bike-Hotel. 
  Foto: Udo Teifel

Eine der ersten Mobilstationen im Kreis wurde in Wermelskirchen eröffnet: Die Mobilstation Busbahnhof mit e-Bike-Verleih und Bike-Hotel. Foto: Udo Teifel

Foto: Udo Teifel

Die erste Mobilstation des Rheinisch-Bergischen Kreises wurde Anfang des Jahres in Wermelskirchen eröffnet, nun stehen den Bürgern insgesamt 18 Mobilstationen kreisweit zur Verfügung. „Mit den 18 Stationen haben wir die Entwicklung nachhaltiger Mobilität in der Region einen sehr großen Schritt vorangebracht. Wir haben für die Bürger damit ein hervorragendes vernetztes sowie umweltfreundliches Mobilitätsangebot geschaffen“, sagt Landrat Stephan Santelmann. Lediglich eine Station in Burscheid benötigt noch etwas Zeit, da hier ein neuer Busbahnhof am Badehaus errichtet wird. Und auch Dabringhausen steht kurz vor der Vollendung.

Mobilstationen umfassen verschiedene Verkehrsangebote in unterschiedlichen Kombinationen: Je nach Standort können Angebote wie E-Car- oder E-Bike-Sharing, Bus oder Bahn, der eigene PKW oder das Rad sicher, schnell und unkompliziert für die eigene Reise kombiniert werden. „Da es in Deutschland bisher noch kein flächendeckendes Netz von Mobilstationen in einem Landkreis gab, verfügen wir sogar über ein echtes Alleinstellungsmerkmal“, so der Landrat weiter.

 Am Radweg Balkantrasse in Höhe Zenshäuschen/Lidl steht diese Info-Stele – wobei der Hinweis auf den Park&Ride-Parkplatz inzwischen überklebt wurde: Den gibt es noch nicht.

Am Radweg Balkantrasse in Höhe Zenshäuschen/Lidl steht diese Info-Stele – wobei der Hinweis auf den Park&Ride-Parkplatz inzwischen überklebt wurde: Den gibt es noch nicht.

Foto: Udo Teifel

Damit die Mobilstation sofort mit allen Angeboten sichtbar wird und landesweit einheitlich und gut erkennbar ist, gibt es an jedem Standort eine Info-Stele im Design der landesweiten Kampagne „mobil.nrw“. Die Info-Stelen zeigen auf einem Blick, welche Mobilitätsangebote an dem jeweiligen Standort zu Verfügung stehen.

Da die bisher umgesetzten Angebote der Mobilstationen gut angenommen worden sind, ist bereits die Weiterentwicklung des Projekts in Planung und Vorbereitung – die Mobilstationen 2.0. So wird die Flotte der bergischen e-Bikes im nächsten Jahr um 50 zusätzliche Räder erweitert. Außerdem soll es zukünftig unter anderem möglich sein, Lastenräder auszuleihen, um damit zum Beispiel auch mal schwere Einkäufe zu transportieren. Dafür wird in Bergisch Gladbach zunächst ein Pilotprojekt gestartet – los geht es ab 2023. Ein weiteres Ziel ist es, das Netz der Mobilstationen um neue Standorte zu erweitern. Als Teil der Mobilstation ist das Sharing-Angebot der wupsi gestartet, das an 13 Stationen rund um die Uhr zur Verfügung steht. Insgesamt besteht die E-Carsharingflotte aus 13 Peugeots e-208. Das System ist stationsbasiert, die Fahrzeuge müssen am selben Ort zurückgegeben werden, an dem sie ausgeliehen werden. Registrieren kann man sich für das Carsharing bequem per „wupsiCar“-App, Website oder in einem wupsi-Kundencenter. Die einmalige Registrierung kostet zehn Euro, für VRS-Abokunden entfällt die Gebühr. 

Insgesamt 88 einstöckige und 47 doppelstöckige Fahrradboxen der RVK – auch Bike Hotels genannt – können Radler an 15 Standorten im Kreis zur sicheren Unterbringung ihrer Zweiräder nutzen. Wenige fehlende Boxen werden derzeit noch eingerichtet. Für die Ausleihe ist eine Registrierung unter mobile.fahrradparken.eu notwendig.

Bereits im Sommer 2020 ist das E-Bike-Verleihsystem der RVK als erster wichtiger Baustein der Mobilstationen gestartet. Auch dieser Baustein unterstützt gleichermaßen das Pendeln und die Freizeitmobilität. Insgesamt 103 e-Bikes stehen an 33 Stationen zur Ausleihe bereit. Damit lassen sich auch anspruchsvolle Topografien im Bergischen bequem erradeln. Um das Bike auszuleihen, muss man sich zuvor einmalig beim Betreiber nextbike registrieren. 

An 13 Standorten im Kreis stehen Ladesäulen als Bestandteil der Mobilstationen zur Verfügung. Hier folgen an wenigen Standorten noch die letzten Arbeiten. Diese sind von den örtlichen Energieversorgern bereitgestellt worden. Die Ladeleistung jedes Ladepunkts beträgt 22 kW.

Ein entscheidendes Feature der Mobilstation ist die Integration in die bestehende „VRS Auskunft“-App. Die kostenlose VRS-App zeigt Bus- und Bahnverbindung inklusive Preisstufen an und ermöglicht die einfache Ticketbuchung über das Handy. Mit der App können Verkehrsmittelnutzer sich demnächst übersichtlich über die unterschiedlichen Angebote der Mobilstation informieren und diese über die „Jetzt & Hier“- sowie die „Haltestellen“-Ansicht lokalisieren. Auch der Zugang zur Buchung einzelner Mobilitätsangebote wird vereinfacht. Im Rahmen des Projekts „Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis“ ist zudem die Integration von Mitfahrbörsen in die VRS-App als Pilotvorhaben gestartet.

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