Warnung der Wermelskirchener Feuerwehr Waldbrandgefahr erneut sehr hoch

Wermelskirchen · Feuerwehr und Polizei rückten am Samstag zu einem verbotenen Lagerfeuer in Markusmühle aus. Auf die Gruppe Jugendlicher wartet nach erstatteter Ordnungswidrigkeitsanzeige ein Bußgeld.

 Die Feuerwehr hat die Waldbrandgefahr im Blick. Erst unlängst trainierte sie dazu an der Dhünn.

Die Feuerwehr hat die Waldbrandgefahr im Blick. Erst unlängst trainierte sie dazu an der Dhünn.

Foto: Stephan Singer

Mit Sorge verfolgt die Feuerwehr Wermelskirchen die Nachrichten über die zum Teil verheerenden Waldbrände in Brandenburg, der Sächsischen Schweiz und in Bayern. In Dresden und der Sächsischen Schweiz gilt mittlerweile sogar ein Verbot, den Wald zu betreten, nachdem dort eine Party aufgelöst werden musste.

Die Gefahr, dass beim unbeschwerten Feiern ein Wald- und Flächenbrand ausgelöst wird, sei zu groß, teilt die Stadt Wermelskirchen mit und verweist auf einen jüngsten Fall. Dabei rückte die Feuerwehr Wermelskirchen am Samstag gegen 21 Uhr nach Markusmühle aus, weil dort eine ungewöhnliche Rauchentwicklung gemeldet wurde. Die Polizei war ebenfalls vor Ort: „Wir haben dort fünf Personen angetroffen, die ein Lagerfeuer angezündet haben. Unsere Polizeibeamten nahmen eine Ordnungswidrigkeitenanzeige auf, die an das Ordnungsamt weitergeleitet wird. Hier wird auch die Höhe der Strafe festgelegt“, bestätigt Carina Höfelmanns von der Polizei Rhein-Berg.

Die Feuerwehr in Wermelskirchen ist mit Blick auf den Waldbrandgefahrenindex und den Graslandfeuerindex weiterhin in erhöhter Alarmbereitschaft. „Wegen der Trockenheit und der zu erwartenden Temperaturen in den kommenden Tagen erreichen wir Stufe vier von fünf möglichen Stufen“, warnt Ingo Mueller, stellvertretender Feuerwehrchef. „Die jungen Leute, die wir in Markusmühle angetroffen haben, haben dort gezeltet und waren sehr einsichtig, als wir sie auf die Waldbrandgefahr hingewiesen haben.“ Und weiter: „Sie haben das Feuer auch sofort selbst gelöscht, und wir haben den gesamten Bereich sicherheitshalber noch mit Wärmebildkameras geprüft, um keine Glutnester zu übersehen, die in Brand geraten könnten.“

Den Jugendlichen sei die Waldbrandgefahr offenbar nicht bewusst gewesen, stellt der Vize-Feuerwehrchef fest: „Es ist aber Fakt, dass 90 Prozent der Waldbrände durch das Verhalten der Menschen ausgelöst werden.“ Beispielsweise durch achtlos weggeworfene Zigarettenkippen oder Trinkflaschen, die in der Sonne wie Brenngläser wirken, oder falsch geparkte Autos, die auf trockenem Gras leicht einen Brand auslösen können. Vor allem in den kommenden Tagen, an denen Temperaturen bis über 30 Grad erwartet werden, bittet die Feuerwehr Wermelskirchen deshalb um extreme Vorsicht und Umsicht in der Natur.

Auch die Polizei weist auf die Regelungen bezüglich der Waldgefährdung durch Feuer im Landesforstgesetz hin: Im Wald darf vom 1. März bis 31. Oktober nicht geraucht werden. Im Wald oder in einem Abstand von weniger als 100 Meter vom Waldrand ist das Anzünden oder Unterhalten eines Feuers oder die Benutzung eines Grillgerätes sowie das Lagern von leichtentzündlichen Stoffen nicht zulässig. Die Forstbehörde kann auf Antrag eine Befreiung von dem Verbot erteilen.

Dringender Appell der Feuerwehr Wermelskirchen ist es, in den kommenden Tagen äußerst umsichtig bei Spaziergängen im Wald und in der Natur zu sein. Ingo Mueller sagt: „Beim kleinsten Verdacht auf einen Brand sofort die 112 anrufen.“

(sng)
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