Erste Hilfe Unternehmer sponsern Defibrillator

Wermelskirchen · Im Rathaus hängt ein neuer Defibrillator, gesponsert von Wermelskirchener Unternehmen. Stefan Glatzel erklärt, wie er funktioniert und dass niemand davor Angst haben muss.

Rathaus in Wermelskirchen erhält Defibrillator
Foto: RP/Christian Albustin

Das schlimmste, was man tun kann, ist nichts. Mit diesen Worten macht Stefan Glatzel, Ordnungsamtmitarbeiter und Ersthelfer im Rathaus, gleich zwei Dinge klar. Erstens: Ist ein Mensch in Not, muss man helfen. Und zweitens: Niemand muss Angst vor dem neuen Defibrillator haben, der seit gestern im Foyer des Rathauses hängt. „Selbst ein Kindergartenkind kann das Gerät nach wenigen Minuten bedienen“, versichert Glatzel.

Das 2500 Euro teure Gerät wurde von insgesamt 20 Wermelskirchener Unternehmen gesponsert. Im Gegenzug erhalten diese im Foyer in der Nähe des neuen Defibrillators zwei Werbetafeln und einige Vitrinen für Werbematerial. „Man kann als Stadt nicht alles leisten. Und wir versuchen, im nächsten Jahr aus dem Haushaltssicherungskonzept herauszukommen“, sagt Bürgermeister Rainer Bleek zu den Sponsoren, die zur Vorführung gekommen sind. Im Gegenzug tue die Stadt alles, um die Bedingungen in der Stadt zu verbessern. Zum Beispiel mit einem gemeinsamen Baugebiet mit Remscheid in Bergisch Born.

Rathaus in Wermelskirchen erhält Defibrillator
Foto: RP/Christian Albustin

Der neue AED (Automatisierter externer Defibrillator) kommt mit zwei Pads. Eines klebt Glatzel der Übungspuppe auf die linke Seite, ein Stück unterhalb der Brust. Das zweite Pad klebt er auf die rechte Brust, ein Stück unterhalb des Schlüsselbeins. „Der Stecker von den Pads kann nur in einer Richtung eingesteckt werden“, sagt Glatzel und zeigt auf die kleine Öffnung. Das Gerät fängt an zu sprechen: „Schock empfohlen“, tönt es, denn die Übungspuppe simuliert ein Kammerflimmern. Ein Druck auf den roten Auslöser genügt, danach folgt die normale Herz-Lungen-Massage.

„Das Rathaus ist zentral gelegen und somit ein idealer Platz“, betont Bleek. Jeder in Reichweite dürfe das Gerät bei einem Notfall nutzen. Gerade beim plötzlichen Herztod, der in Deutschland über 100.000 Mal im Jahr vorkomme, überbrücke das Gerät die lebenswichtigen Minuten bis der Rettungswagen eintrifft. „Denn jede Minuten verringert sich die Überlebenschance um 10 Prozent“, erklärt Glatzel. Für die nächsten Jahre plane die Stadt weitere Defibrillatoren für alle städtischen Gebäude. Auch Kindergärten sollen in Zukunft damit ausgerüstet werden. „Sollten die Geräte verpflichtend werden, steigt auch der Preis. Dem wollen wir zuvorkommen“, betont die Koordinatorin für eGovernment im Rathaus, Beate Wichmann.

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