Krankenhaus Wermelskirchen Zahl der Endoprothesen mehr als verdoppelt

Wermelskirchen · Rezertifizierung des Endoprothesen- und Traumazentrums am Krankenhaus erfolgreich abgeschlossen.

 Chefarzt Dr. Hans Goost freut sich über die erneute Zertifizierung des Wermelskirchener Krankenhauses zum Endoprothesenzentrum.

Chefarzt Dr. Hans Goost freut sich über die erneute Zertifizierung des Wermelskirchener Krankenhauses zum Endoprothesenzentrum.

Foto: Christian Albustin

Früher operierten die Ärzte im Wermelskirchener Krankenhaus rund 80, auch mal 100 künstliche Gelenke im Jahr. Seit der Zertifizierung der orthopädischen unfallchirurgischen Abteilung als Endoprothesen- und Traumazentrum 2014 sind diese Zahlen deutlich gestiegen. „In diesem Jahr werden wir wohl 300 Endoprothesen erreichen“, sagt Chefarzt Dr. Hans Goost. Die Qualität habe sich rumgesprochen, freut sich auch Geschäftsführer Christian Madsen. Immer mehr Menschen würden das Wermelskirchener Krankenhaus wählen, wenn es um künstliche Hüft- oder Kniegelenke gehe. Immer öfter beschäftigten sich die Fachleute auch mit künstlichen Schultergelenken.

Als die Abteilung 2014 zum ersten Mal die Zertifizierung anstrebte, nahm sie ihre eigene Arbeit genau unter die Lupe, ließ sie von externen Fachleuten beurteilen und verpflichtete sich, neue Strukturen zu schaffen. Seit dem ist viel passiert: Nicht nur, dass die Zahl der Operationen im Endoprothetik-Bereich immer weiter steigt. Es gebe keine Infektionen mehr, keine Keime, schnellere Operationen und ein verlässlicheres Arbeiten, sagt der Chefarzt. Und das seien eindeutig Folgen der neuen Strukturierung: Die hat nicht nur neue Abläufe mitgebracht, neue Voruntersuchungen und eine differenzierte Vorbereitung der Patienten, sondern auch Weiterbildungen für Ärzte und Pfleger, überdurchschnittliche Investitionen in Personal und Ausstattung, den Austausch mit anderen Fachleuten und die Teilhabe an einem Register, in dem bundesweit entsprechende Operationen aufgeführt werden.

Inzwischen seien die Abläufe eingespielt, sagt Dr. Goost. „Das führt zu einer neuen Qualität, die sich inzwischen rumgesprochen hat“, stellt er fest. Das gilt nicht nur für die Patienten – sondern auch für den Prothesenhersteller. Der hat der Wermelskirchener Klinik inzwischen ein Pilotprojekt angeboten: Künftig werden die Röntgenbilder der Patienten zum Prothesen-Hersteller geschickt, der dann die entsprechenden Prothesen zusammenstellt und passgenau in den OP schickt. „Das bedeutet nicht nur logistische Verbesserungen. Sondern damit haben wir auch eine Versorgungssicherheit“, sagt der Chefarzt. Die sei vor allem in Zeiten wichtig, in denen der demografische Wandel wohl dazu führe, dass wegen des steigenden Durchschnittsalters immer öfter auch der Wechsel der Endoprothesen nötig werde.

Im März zeigten sich auch die Gutachter für die Rezertifizierung des Endoprothesen- und Traumazentrums überzeugt von der Arbeit im Krankenhaus – sie erneuerten das Zertifikat für ein Jahr. Gleiches gilt für das Siegel im Traumabereich, das dem Krankenhaus eine besondere Qualität in der Versorgung von Schwerverletzten bescheinigt. Der Chefarzt erinnert für diesen Bereich vor allem an die gute Zusammenarbeit mit Solingen – rund 20 Prozent der Betroffenen, die wegen schweren Verletzungen vor allem an Gehirn, Niere oder Halswirbelsäule nicht in Wermelskirchen behandelt werden können, übersenden die Wermelskirchener an die Kollegen in der Nachbarschaft.

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