Aufführung in der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen Inklusives Theater der Glanzstoff-Akademie

Wermelskirchen · Das Märchen „Der kleine schwarze Fisch“ wurde in der Katt aufgeführt. Die Besucher waren begeistert von der Leistung des Ensembles.

 Das Glanzstoff-Theater führte in der Katt „Der kleine schwarze Fisch“ auf.   Foto: Uwe Schinkel

Das Glanzstoff-Theater führte in der Katt „Der kleine schwarze Fisch“ auf. Foto: Uwe Schinkel

Foto: Uwe Schinkel

Es war einmal..., so beginnen ja die allermeisten Märchen. Und so begann auch das Märchentheater „Der kleine schwarze Fisch“, die zweite Produktion der Glanzstoff-Akademie der inklusiven Künste aus Wuppertal, am Donnerstagabend in der Katt. Das Ensemble brachte das Märchen nach einer Erzählung von Samad Behranghi auf die Bühne, rund 40 Besucher waren gekommen. Die Glanzstoff-Akademie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit und ohne Handicap eine Bühne zu bieten. Und so waren unter den 14 Akteuren auf der Bühne solche mit und ohne Behinderung, auf den eigenen Beinen oder im Rollstuhl, die aber im gemeinsamen Spiel in phantasievollen Kostümen und mit jeder Menge Spielfreude jegliche Schranken verschwinden ließen und das Theaterstück auf liebevolle und humorvolle Weise präsentierten. 

Die Geschichte war dabei recht einfach erzählt. Der kleine schwarze Fisch (Flora Li) hatte genug vom Leben in seinem Bach und machte sich auf die Suche nach anderen Welten, anderen Lebewesen und den Abenteuern des Lebens. Natürlich gegen den Rat der Mutter (Andrea Lück) und der anderen Fische in seiner Umgebung – zu gefährlich sei das Unterfangen. Auf dem Weg durch viele andere Gewässer – einem Teich, einem Fluss, einem Bach – begegneten dem kleinen schwarzen Fisch nicht nur ein tückischer Krebs (Gudrun Winkler), sondern auch ein Schwarm schnatterhafter Kaulquappen, eine weise und hilfreiche Eidechse (Alina Blum), die räuberischen Tiere Pelikan (Wolf Dietrich) und Kormoran (Patrick Wengler) oder ein frecher Frosch (Merle Egger).

Die Geschichte wollte Mut machen. Mut, auch einmal andere Wege zu gehen, gerade auch unbekannte, und sich dem zu öffnen, was man nicht kennt. Eine Botschaft, die ursprünglich vielleicht einmal an Kinder gerichtet war, die aber durchaus für Erwachsene auch wichtig sein konnte. Das Ensemble der Glanzstoff-Akademie drückte es so aus: „Die Werke Samad Behranghis sind für Kinder geschrieben, aber die Erwachsenen sollen daraus lernen.“ Denn oft genug habe man ja nur vor dem Angst, was man nicht kenne. Und gäbe man dieser Angst nach, blieben einem doch die Schönheiten des Lebens verborgen. Oder wie es der kleine schwarze Fisch gegenüber einer anderen Gruppe kleiner Fische auf die Frage, ob er denn keine Angst vor dem Unbekannten habe, ausdrückte: „Doch, ich fürchte mich. Will es aber wagen. Was habe ich davon, wenn ich hier immer nur im Kreis schwimme?“

Die Leistung der Schauspieler war eindrucksvoll, sie ließen die verschiedenen Fische auf phantasievolle Weise zum Leben erwecken. Aber mindestens ebenso schön waren die großartigen Kostüme (Sarah Prinz), die dem Namen des Ensembles mehr als gerecht wurden. Denn nicht nur waren sie in wunderschön glänzenden und vielfältigen Farben gehalten, sondern auch ihr Stoffanteil war entsprechend hoch. So kam etwa die Erzählerin, der Großmutterfisch (Nora Krohm), zu Beginn des Theaterstücks mit einer meterlangen Schwanzflosse hinter sich langsam auf die Bühne „geschwommen“. Und auch die anderen Fische und Tiere waren in knallbunte Jacken, Anzüge und Gewänder gehüllt, waren eindrucksvoll geschminkt und sorgten so für allerlei optische Höhepunkte.

Das Publikum würdigte die tolle Leistung der Schauspieler mit langem Applaus.

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