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Unsaubere Kabinen in Wermelskirchen Gäste-Beschwerde über Nullneun-Kabinen

Wermelskirchen · Entsetzen im Sportausschuss über den Elternbrief eines Spielers des SC Ayyildiz Remscheid, der vor einer Woche im Eifgen spielte. Die Kinder waren in einer verdreckten Kabine untergebracht, die Gastgeber in den regulären.

 Die Gäste beschwerten sich auch über diese Müllsäcke auf der Zufahrt (linkes Bild). Die Regenfälle der letzten Tage spülte den Schotter der Baustraße vor den Eingang.

Die Gäste beschwerten sich auch über diese Müllsäcke auf der Zufahrt (linkes Bild). Die Regenfälle der letzten Tage spülte den Schotter der Baustraße vor den Eingang.

Foto: privat

Die Politiker im Sportausschuss wirkten entsetzt, nachdem sie die Bilder gesehen hatten; Nullneun war ein schlechter Gastgeber, hieß es schnell. Was war geschehen? Ein Familienvater hatte dem Ausschussvorsitzenden Karl-Heinz Wilke (CDU) eine Beschwerde-Mail geschrieben nach einem Juniorenspiel am vergangenen Samstag zwischen Nullneun und dem SC Ayyildiz. Der Brief wurde in der Sitzung vorgelesen, Beigeordneter Stefan Görnert zeigte sich „erschüttert“. „Ich entschuldige mich öffentlich bei den Gästen. So etwas ist nicht akzeptabel. Mit dem Sportverein 09/35 ist vereinbart, dass er allein für die Sauberkeit verantwortlich ist.“

Im Eifgen-Stadion kickten am vergangenen Samstag die Sieben- bis Achtjährigen beider Vereine. Als völlig „unsportlich“ beschrieb ein Familienvater, wie man die Kinder des SC Ayyildiz behandelte. „Unsere Kinder wurden in den ungepflegten unteren Kabinenbereich geleitet. Die Zustände waren für Menschen unwürdig“, heißt es in der vorgelesenen Mail. Auf den Bildern, die den Politikern gezeigt wurden, sah man eine dreckige Umkleide und Dusche sowie Müllsäcke vor dem Eingang und Spuren, die die Handwerker nach dem Rasenumbau hinterlassen hatten. Die Nullneun-Kinder waren indes in einer der obenen Kabinen. „Warum durften unsere Kinder nicht in eine der verschlossenen Kabinen?“

Laut dem Verfasser der Mail an die Stadtverwaltung soll ihm ein „Zuständiger des Vereins“ mitgeteilt haben, dass die Stadt für die Pflege der Kabinen zuständig sei. „Warum kommt die Stadt ihrer Pflicht nicht nach? Wie können Sie unseren Kindern diese Umstände zumuten?“, lautet der Vorwurf an die Stadt. Er findet, dass man „nicht mal Tiere in dem Dreck halten würde“.

Stefan Görnert kündigte an, Vereinsvertreter einzubestellen. „Wir erwarten dann eine zeitnahe Stellungnahme zu dem Vorfall.“ Zudem werde er sich die Situation nach vier Wochen anschauen und dann notfalls Konsequenzen ziehen. Görnert abschließend: „Im Vertrag steht ganz eindeutig, dass der Verein putzen muss. Ob er will oder nicht.“

Karl-Heinz Wilke war „geschockt“: Waschbecken, Toiletten und Sitzbände dreckig. Das geht gar nicht. Er finde es unfassbar, dass die Heimmannschaft sich oben umziehen könne und die Gäste „in das Loch abgeschoben wurden“. Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Klaus Junge, erklärte auf Anfrage, dass er ein vertrauliches Gespräch suchen und die Verantwortlichen an ihre Pflichten erinnern werde. „So etwas kann sich die Stadt nicht bieten lassen.“ 14 Tage nach der Eröffnung hätte der Schutt weggeräumt werden können.

Als „nicht so schmutzig“ empfand der Abteilungsleiter Junioren, Fritz Schmitz, die Situation an jenem Samstag im Eifgen. Die Müllsäcke hätten draußen auf dem Weg gelegen, weil kein Auto zum Abtransport zur Verfügung stand; und die Zufahrt sei eben noch eine Baustelle. „Der Schotter wurde durch den Regen immer wieder vor die Kabinentür gespült.“ Dass die Gäste die obere Kabine nicht nutzen konnten, begründete er mit Sicherheitsbedenken. „Dort stand eine defekte Bank. Wir wollten nicht, dass Kinder sich dort verletzen“, so Schmitz auf Nachfrage der Redaktion. Bei Erwachsenen habe er keine Probleme einer Nutzung. Schmitz war an diesem Tag im Stadion.

Er selbst habe durch die Kabine gefegt, die von den Gäste-Kindern genutzt wurde. Das Bild aus der Dusche, dass auch ihm vorliege, sieht er nicht als gravierend an. „Ich kenne viele Umkleiden und Duschen, auch die von Ayyildiz. Da ist kein großer Unterschied zu erkennen.“ Nullneun plane eine große Sanierung der Umkleiden im nächsten Jahr und hofft auf Geld aus dem Sportstättenförderprogramm. „Dann wird es wieder ordentlich aussehen.“

Die Redaktion hat den Beschwerdeführer angemailt. Er hat sich bis Redaktionsschluss nicht gemeldet.

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