Nachruf Feuerwehr trauert um früheren Stadtbrandmeister Peter Thiel

Wermelskirchen · Der frühere Feuerwehr-Chef verstarb nach schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren. Er leitete die Wermelskirchener Wache 23 Jahre lang. Kollegen loben ihn als Vorbild und nehmen Abschied.

Peter Thiel (l.), als er 2014 die Leitung der Feuer-Rettungswache an seinen Nachfolger Holger Stubenrauch übergibt.

Peter Thiel (l.), als er 2014 die Leitung der Feuer-Rettungswache an seinen Nachfolger Holger Stubenrauch übergibt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Wermelskirchener Sankt-Florians-Jünger trauern um Peter Thiel. Dessen Familie informierte die Feuerwehr über den Tod des einstigen Stadtbrandmeisters, der demnach nach kurzer schwerer Erkrankung im Alter von 66 Jahren verstarb. „Wir sind erschüttert, die Stimmung ist bedrückt“, sagt der amtierende Feuerwehr-Chef Holger Stubenrauch. Stubenrauch hatte am 1. April 2014 die Nachfolge von Peter Thiel angetreten, als dieser aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand wechselte.

Peter Thiel begann seinen Dienst als Stadtbrandmeister und damit Leiter der Freiwilligen sowie hauptamtlichen Feuerwehr am 1. Januar 1991, zuvor war er seit Juni 1977 bei der Berufsfeuerwehr in Remscheid. Seine Laufbahn startete er als freiwilliger Brandbekämpfer bei der Feuerwehr in Hückeswagen, wo Thiel in einer Großfamilie aufwuchs und Zeit seines Lebens wohnte. Als er sein Amt in Wermelskirchen antrat, war die Feuerwache in der Stadt noch An der Feuerwache stationiert und verfügte über gerade einmal zwei Telefone – die Wache Vorm Eickerberg gab es noch nicht.

Holger Stubenrauch erinnert sich: „Als ich in die Jugendfeuerwehr eintrat, war Peter Thiel schon der Feuerwehr-Chef. Er war es auch, der mich Jahre später fragte, ob ich mir vorstellen kann, seine Nachfolge anzutreten – das hat er selbst geregelt.“ Für die Generation der heute aktiven Feuerwehrleute war Peter Thiel prägend, wie Feuerwehr-Sachbearbeiter Torsten Raspe einschätzt: „Als Peter Thiel nach Wermelskirchen kam, war das schon was, denn er kam ja von einer ‚großen‘ Feuerwehr. Er brachte richtig Struktur hinein, er hatte Prinzipien.“ Raspe lobt den Menschen Peter Thiel und den ehemaligen Stadtbrandmeister: „Er war nahbar und kumpelig und wirkte immer gelassen. Alle hatten Achtung vor ihm, denn er hatte Ahnung und hat sich nie versteckt.“

Thiel galt als rau und herzlich. Als schwere Schneelasten von Firmen- und Schuldächern wegen der Einsturzgefahr geräumt werden mussten, sagte Thiel in einem Interview: „Wir machen mal besser weiter, sonst frieren wir uns hier den Arsch ab.“ Peter Thiel habe seine Uniform stets mit Stolz getragen, was für alle Wehrleute eine Motivation gewesen sei, ist Raspe überzeugt: „Er war für mich ein Vorbild. Er hatte immer ein offenes Ohr, ihm war nichts lästig.“

Der Brandschutzbedarfsplan und seine Fortschreibungen, die die Stadt Wermelskirchen nach wie vor beschäftigen, gehen auf Peter Thiel zurück. Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand, zeigte er sich froh, dass die Weichen für den Bedarfsplan gestellt waren. Thiels wichtigste Maxime konnte er einhalten, wie er bei seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst betonte: „Am meisten freue ich mich darüber, dass während meiner Amtszeit kein Feuerwehrkamerad zu Schaden gekommen ist.“

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