Wermelskirchen Fahrerflucht – eine Straftat

Wermelskirchen · Von Januar bis August hat die Polizei in Wermelskirchen 58 Unfälle mit Fahrerflucht registriert. Auch bei geringem Schaden drohen eine hohe Geldstrafe und der Verlust des Führerscheins. Die Polizei ist auf Zeugen angewiesen.

 Dieser Opel Corsa wurde am Montag auf dem "dm"-Parkplatz beschädigt. Die Polizei hofft auf Zeugen, die etwas beobachtet haben.

Dieser Opel Corsa wurde am Montag auf dem "dm"-Parkplatz beschädigt. Die Polizei hofft auf Zeugen, die etwas beobachtet haben.

Foto: Polizei

Es passiert am vergangenen Montag, irgendwann in der Zeit von 8 bis 19 Uhr: Eine Frau parkt morgens ihren grauen Opel Corsa auf dem "dm"-Parkplatz am Brückenweg. Als sie abends zu ihrem Fahrzeug zurückkehrt, stellt sie fest: Die rechte Seite des Pkw ist beschädigt, ein langer tiefer Kratzer zieht sich durch den Lack. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 1000 Euro.

 Mitteilung über einen Verkehrsunfall: Ein Wermelskirchener hatte am vergangenen Freitag Glück im Unglück – ein Fahrer beschädigte auf dem Loches-Platz sein Auto, meldete den Unfall aber der Polizei. Da diese den Geschädigten bei der Unfallaufnahme nicht antraf, hinterließ sie einen Hinweiszettel an der Heckscheibe. Nun übernimmt die Versicherung des Unfallverursachers die Regulierung des Schadens.

Mitteilung über einen Verkehrsunfall: Ein Wermelskirchener hatte am vergangenen Freitag Glück im Unglück – ein Fahrer beschädigte auf dem Loches-Platz sein Auto, meldete den Unfall aber der Polizei. Da diese den Geschädigten bei der Unfallaufnahme nicht antraf, hinterließ sie einen Hinweiszettel an der Heckscheibe. Nun übernimmt die Versicherung des Unfallverursachers die Regulierung des Schadens.

Foto: Nico Hertgen

Von dem Unfallverursacher fehlt bislang jede Spur, die Polizei ermittelt. Sie bittet Zeugen, die etwas Verdächtiges bemerkt haben, sich zu melden (Tel. 02202 2050).

Dieser Unfall auf dem Parkplatz am Brückenweg ist kein Einzelfall. In den ersten acht Monaten des Jahres hat die Polizei in Wermelskirchen bislang 58 Unfälle mit Fahrerflucht registriert, im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis waren es von Januar bis August bereits 982. Meistens handele es sich um Unfälle mit Sachschaden, "in sechs dieser 58 Fälle in Wermelskirchen sind aber Menschen verletzt worden, und die Unfallverursacher sind geflüchtet", berichtet Polizeisprecher Peter Raubuch.

Zeugenhinweise sind sehr wichtig

Bei der Aufklärung von Fahrerflucht-Delikten sei die Polizei auf die Hinweise von Zeugen angewiesen. "Ich kann nur appellieren, dass sich Menschen, die etwas beobachtet haben, bei uns melden", betont Raubuch. Dank der Mithilfe könne gut jede zweite Fahrerflucht bei Sachschaden aufgeklärt werden, bei Unfällen mit Personenschaden etwa 70 Prozent.

Es gibt laut Raubuch im Nachhinein die verschiedensten Argumente, warum die Unfallverursacher weggefahren seien: In einigen Fällen haben sie von dem Unfall schlichtweg nichts mitbekommen, "das kann bei großen Fahrzeugen durchaus vorkommen". Andere wollen sich auf keinen Fall von der Polizei erwischen lassen, weil sie entweder unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gefahren sind, weil sie nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins sind, weil sie noch zu jung sind oder weil sie bei der Versicherung ihren eigenen Schadenfreiheitsrabatt sichern wollen. Fazit: "Autofahrer flüchten, weil sie Geld sparen wollen oder weil sie Angst um ihren Führerschein haben", sagt Raubuch.

Dabei würden sie viel besser wegkommen, wenn sie den Unfall der Polizei melden würden. Denn was viele nicht wissen (wollen): "Fahrerflucht ist eine Straftat, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Man riskiert den Verlust des Führerscheins und eine saftige Geldstrafe", betont der Polizeisprecher. Es könne wirklich jedem passieren, dass man beim Rangieren oder Parken ein anderes Auto beschädigt. "Wer Mist baut, sollte dafür aber auch geradestehen", findet Raubuch. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort