Wermelskirchen "Kopflos" in die Wahlkämpfe?

Wermelskirchen · Die CDU Wermelskirchen verliert zum Jahresanfang ihren Stadtverbandsvorsitzenden Dr. André Benedict Prusa. Ein adäquater Nachfolger, der die Partei in den Kommunalwahlkampf 2014 führt, ist noch nicht in Sicht.

 Löchelt ist ausgeschieden

Löchelt ist ausgeschieden

Foto: Hertgen, Nico

Es rumort in der CDU Wermelskirchen: Stadtverbandsvorsitzender Dr. André Benedict Prusa kandidiert nicht mehr zur Wahl im Frühjahr 2013. Ein adäquater Nachfolger, der die Partei in die Kommunalwahl 2014 führen könnte, wird zurzeit noch verzweifelt gesucht.

 Zur Fahne gerufen sah sich Dezernent Dr. André Benedict Prusa, als ihn die CDU 2011 zum Stadtverbandsvorsitzenden wählte. Nun sieht er seine Mission erfüllt. Die CDU sucht jetzt einen Nachfolger.

Zur Fahne gerufen sah sich Dezernent Dr. André Benedict Prusa, als ihn die CDU 2011 zum Stadtverbandsvorsitzenden wählte. Nun sieht er seine Mission erfüllt. Die CDU sucht jetzt einen Nachfolger.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Prusas erster Stellvertreter Reinhard Löchelt hat nämlich bereits "das Handtuch geworfen". Er hat seinen Posten zurückgegeben, nachdem er sich mit Prusa in der Frage der Sekundarschule entzweit hatte.

Stand nur temporär zur Verfügung

CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Schmitz verhehlt eine gewisse Dramatik nicht, die sich jetzt vor allem angesichts der nahenden Wahltermine (Kommunalwahl in 2014 und Bürgermeisterwahl in 2015) für die CDU Wermelskirchen auftue. Noch-Stadtverbandsvorsitzender Dr. Prusa sieht die Dinge gelassener: Er habe im April 2011 bei seiner Wahl bereits gesagt, dass er nur für zwei Jahre zur Verfügung stehen werde: "Jetzt sind viele erschrocken. Ich habe es damals gesagt, es ist aber wohl nicht darauf gehört worden", meint Prusa.

"Ich muss als Mensch mal wieder durchatmen", begründet der Dezernent außerdem seinen Rückzug aus dem Parteiamt. Da er an den Wochenenden immer bei seiner Familie in Mecklenburg-Vorpommern ist und deshalb keine Parteitermine in Wermelskirchen wahrnehmen kann, sei ein Konflikt entstanden, gibt Prusa zu. Er erläutert: "Es gibt den Sozialkörper Partei mit seinen dauerhaften Kümmerern. Und solche Leute werden in der Phase der Wahlkämpfe benötigt."

Seine Rolle in der CDU sei es aber gewesen, temporär mit seinem Fachwissen die Strukturen zu beeinflussen. Er sei eben nur für eine bestimmte Zeit da gewesen und schließe auch nicht aus, in einigen Jahren erneut zur Verfügung zu stehen. Eine vergleichbare Rolle habe auch Reinhard Löchelt als Schulexperte eingenommen. Wegen seiner beruflichen Belastung habe dieser das Amt des ersten Stellvertreters aber dann auch wieder zurückgegeben, sagt Prusa.

Auf Nachfrage der BM räumt Prusa aber auch ein, dass es einen Interessenkonflikt zum Thema Sekundarschule gegeben habe. Löchelt war nämlich mit "seinem" CDU-Arbeitskreis Schule beim Thema Sekundarschule sehr weit vorgeprescht. Als Technischer Dezernent musste Prusa dann im Stadtverband seinem Stellvertreter einen Dämpfer geben, als die Kosten für die Sekundarschule aufs Tapet kamen.

Rückblickend freue er sich aber, dass im CDU-Stadtverband viel inhaltlich gearbeitet der Nachwuchs neu aufgestellt worden sei, sagt Prusa. Die Junge Union habe erfreulicherweise Zulauf auch von Neumitgliedern mit Migrationshintergrund gehabt. Mitgliederzuwachs bei den älteren Semestern habe es aber leider nicht gegeben, bedauert Prusa.

"Das ist meine Fahne!"

Als er zu Beginn des Jahres 2011 von der CDU gefragt worden war, ob er zum Stadtverbandsvorsitzenden kandidieren werde, hatte Prusa gesagt: "Wenn man mich zur Fahne ruft, dann komme ich." Als er dann gewählt worden war, hatte ihm Bürgermeister Eric Weik eine Deutschlandfahne geschenkt. Und die will Prusa nun auch nach seinem Ausscheiden aus dem Partei-Amt nicht weitergeben: "Das ist meine Fahne!", sagt er. Sie sei schließlich ein Geschenk.

(RP/rl)
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