Gäste sangen gut gelaunt mit Tanzende Schar mit bunten Kopfhörern

Wermelskirchen · Ob es eine Wiederholung geben wird, steht in den Sternen. Denn von einem durchschlagenden Erfolg konnte bei der „Dawerkuser Partynacht“ keine Rede sein.

 Bei der Dawerkuser Partynacht hörten die Gäste die Musik über Kopfhörer.

Bei der Dawerkuser Partynacht hörten die Gäste die Musik über Kopfhörer.

Foto: RP/Stephan Singer

Nicht ganz 200 Besucher kamen ins Foyer der Dabringhausener Mehrzweckhalle und hatten am Konzept der „Silent Party“ ihren Spaß. Damit kamen die Veranstalter vom Dabringhausener Turnverein (DTV) an den Maßstab vom Vorjahr, der da „ausverkauft“ geheißen hatte, nicht heran.

Die Nachbarn der Mehrzweckhalle dürften sich nicht über Ruhestörung durch zu laute Musik aus der Mehrzweckhalle beschwert haben, denn um 22 Uhr war es leise. Die DJ‘s drehten die Regler zur „Silent Party“ herunter. Wer Musik hören wollte, setzte sich einen der zu leihenden Kopfhörer auf und konnte damit sogar selbst die Lautstärke regulieren und über Kanäle aus drei verschiedenen Stilrichtungen auswählen. Zu späterer Stunde auf dem Höhepunkt des feierfreudigen Treibens konnte man am Mitsingen der tanzenden Meute erkennen, was die DJs gerade spielten: Einer schickte „Sexy“ von Marius Müller-Westernhagen („Roter“ Kanal) auf die Kopfhörer der Partygäste, der nächste   legte den Megahit „Cotton Eye Joe“ von „Rednex“ auf (Kanal „blau“) und auf dem „grünen“ Kanal erklang das Lied  „Inner Cinema“ von „Kytes“.

Witzig dabei: Wenn bei einer „lauten“ Party die Gäste gut gelaunt mitgrölen, hört man nicht unbedingt, wie „schief“ sie singen. Nimmt man bei einer „Silent Party“ die Kopfhörer ab, kann man den schiefen Tönen der mitsingenden Partyschar kaum entrinnen. Bei dem Anblick der tanzenden Partygäste mit wahlweise in grün, rot oder blau leuchtenden Kopfhörern auf den Ohren musste Reinhard Mrozek, der sich für den DTV unter anderem um den Getränkeausschank kümmerte, schon lachen: „Das ist hier wie auf dem Raumschiff Enterprise. Alle mit Kopfhörer werden assimiliert und hypnotisiert und unterschreiben beim Herausgehen eine Mitgliedschaft beim DTV mit doppeltem Beitrag.“

Vom Konzept der „Silent Party“, bei der es nur dann lauter wurde, wenn die feierfreudigen Gäste lauthals mitsangen, zeigte sich der DTV-Vorsitzende Andreas Gall begeistert: „Ist das cool oder ist das cool? Das ist wie in zwei Welten – entweder die Musikwelt mit Kopfhörern auf den Ohren oder die Welt des Gesprächs mit abgesetzen Kopfhörern und ohne sich dabei anschreien zu müssen.“ Ralf Magney empfand die mit Kopfhörern auf den Ohrer herum laufende Partyschar hingegen als eher „kommunikationstötend“: „Das ist schon eine sehr witzige und ausgefallene Idee.“

Die drei DJs mochten es dunkel. Der Grund: Dann waren die leuchtenden Farben der Kopfhörer und der damit gerade gewählte Kanal am besten zu sehen. „Jona“ (Jonathan Gonzalez) mit Blau, Johannes „Hannes“ Schneider mit Rot sowie das „Wild-Mix“-Duo Jacob Schäfer und Patrick Mark mit Grün wollte natürlich auf der Tanzfläche am liebsten ihre Farbe in der Mehrzahl leuchten sehen.

Allzu großen Druck machte sich „Wild Mix“-Patrick Mark dabei aber nicht, sondern vertraute eher auf die Ruhe, in der die Kraft liegt: „Am Anfang haben fast alle DJs des heutigen Abends mit ihren eigenen Kopfhörern gearbeitet und gar nicht darauf geachtet, was die anderen gerade spielen. Ich lege das auf, worauf ich gerade Lust habe und bin mir sicher, dass das auch bei den Leuten ankommt.“

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