"Wir in Wermelkskirchen" 3,5 Millionen Euro Kaufkraft gebunden

Wermelskirchen · Der Marketingverein WiW zieht positive Bilanz und plant Aktionen mit Industrie und Handwerk.

 Das Fest mit verkaufsoffenem Sonntag, automobilem Frühling und Handwerker-Leistungsschau lockte viele Besucher in die Stadt.

Das Fest mit verkaufsoffenem Sonntag, automobilem Frühling und Handwerker-Leistungsschau lockte viele Besucher in die Stadt.

Foto: Moll (Archiv)

Schatzmeister Christian Potthoff wurde auf der Hauptversammlung des Marketingvereins "Wir in Wermelkskirchen" (WiW) einstimmig in seinem Amt bestätigt. Bei der Vorstellung des WiW-Wirtschaftsplans ging Potthoff vor den 35 Anwesenden im Hotel "Zum Schwanen" auch auf Vorhaben ein, die über die "gesetzten" Aktionen hinausgehen: Demnach will WiW in 2018/19 nicht von der Idee des "Langen Einkaufsabends" ablassen.

Obendrein soll die Reihe "Dienstleister im Dialog" ausgebaut werden. Mit einem "Tag der offenen Unternehmen" will der Marketingverein die in Wermelskirchen ansässige Industrie in den Fokus rücken. Wenn auch noch nicht ausgearbeitet, soll eine Aktion speziell dem Handwerk ein Forum zur Präsentation geben.

"WiW ist kein Selbstläufer, sondern erfordert und generiert viel Herzblut", betonte Christian Potthoff. Für 2018/19 plant der Schatzmeister mit Erträgen in Höhe von 213.600 Euro, worin der städtische Zuschuss von jährlich 60.000 Euro einkalkuliert ist. Dem gegenüber stehen geplante Aufwendungen von 213.500 Euro - darin enthalten 76.500 Euro an Personalkosten. Erfreulich sei, dass wieder ein ausgeglichener Wirtschaftsplan aufgestellt werden konnte. Rückblickend auf das Geschäftsjahr 2017/18 stellte Potthoff fest: "Zum sechsten Mal in Folge haben wir ein Jahr mit einem Plus abgeschlossen." Geplant sei ein Überschuss von 300 Euro gewesen, tatsächlich seien es knapp 4000 Euro geworden.

Die Zählscheinaktion in der Vorweihnachtszeit habe 34.000 Euro eingebracht, die Mitgliedsbeiträge summierten sich auf 54.000 Euro. An Ausgaben schlugen 13.000 Euro für die Miete zur Lagerung der 25 Weihnachtsmarkthütten zu Buche, 69.000 Euro an Personalkosten und 6700 Euro zur Instandhaltung der Weihnachtsbeleuchtung. "Grundsätzlich haben wirtschaftliche Aktionen die defizitären subventioniert", betonte Potthoff. Der Verein verfüge über eine Liquidität von 56.300 Euro: "Das ist ein ehrliches Polster, nicht nur ein rechnerisches. Wir sind liquide."

Geschäftsführer André Frowein verwies darauf, dass 2017 die wetterbedingt als "Risikoveranstaltungen" geltenden Events "Rock am Markt" und "Bergische Weihnachten" mit einem Plus abgewickelt werden konnten: "WiW organisierte 25 Veranstaltungstage, 13 davon als Großveranstaltungen mit über 5000 Besuchern. Unsere Veranstaltungen lockten rund 130.000 Besucher." Durchschnittlich 100 beteiligte Unternehmen an den vier verkaufsoffenen Sonntagen seien eine "Hausnummer". Allein die Zählscheinaktion in der Vorweihnachtszeit, zuletzt mit 2400 Gewinnen, binde 3,5 Millionen Euro an Kaufkraft in Wermelskirchen.

Bei Satzungsänderungen, die unter anderem wegen der Datenschutzgrundverordnung notwendig wurden, beschloss die Versammlung zudem die Umbenennung der bisherigen Arbeitskreise in Netzwerke. Zu neuen Sprechern der Netzwerke Kultur und Dienstleister wurden Dirk Stöcker und Marcel Joschko einstimmig gewählt. WiW hat aktuell 300 Mitglieder, davon 60 Einzelpersonen und 240 Unternehmen.

Der Vorsitzende Dankmar Stolz richtete einen Appell an die Versammlung: "Alle müssen gemeinsam mehr in Stadtwerbung investieren. Wermelskirchen sollte den Standard halten oder noch besser die Marke von 40.000 Einwohnern anstreben." Er zog in diesem Zusammenhang einen Vergleich mit dem "Jahrhundertprojekt Rathausfassade": "Die Gerüste in den Köpfen müssen abgebaut werden - das dauert länger, als der tatsächliche Abbau der Gerüste."

(sng)
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