Jazz-Session Abwechslungsreicher „Nikolaus-Jazz“ im Haus Eifgen

Wermelskirchen · Der Nikolaus mit Rauschebart und rot-weißem Kostüm war am Donnerstagabend im Haus Eifgen zwar nicht zu sehen. Dennoch wurden die rund 100 Besucher bei der 175. Wermelskirchener Jazz-Session durchaus reich beschenkt.

 Die bergische Jazz-Band Satin Doll mit Sängerin Valeria Laffin eröffnete die 175. Jazz-Session im Haus Eifgen.

Die bergische Jazz-Band Satin Doll mit Sängerin Valeria Laffin eröffnete die 175. Jazz-Session im Haus Eifgen.

Foto: Satin Doll

Denn rein musikalisch wurde beim „Nikolaus Jazz“ einiges geboten.

Die erste Band des Abends spielte etwa anderthalb Stunden lang und überzeugte vor allem durch ihr harmonisches Zusammenspiel und die gelungene Songauswahl zwischen fetzigen Bossanova-Rhythmen auf der einen Seite, etwa bei „‘s Wonderful“, das vor allem durch Ella Fitzgerald und Shirley Bassey bekannt geworden ist. Auf der anderen Seite boten die Musiker Standards wie „Summertime“ von George Gersh‑win auf durchaus eigenständig swingende Art und Weise nach.

Dabei zeigten die fünf Musiker nicht nur hervorragende instrumentale Leistungen an Gitarre (Michael Regenbrecht), Kontrabass (Manfred Bucher), Schlagzeug (Ruppe Fuchs), Flügelhorn (Helmut Münscher) oder Klavier – auch der Nachwuchs überzeugte am Percussions-Instrument, während er stolz neben Papa Karl Springer saß, der das Klavier nach allen Regeln der Jazz-Kunst bearbeitete. Und weil ja schließlich Advent war – und das Ganze ja unter dem Motto „Nikolaus Jazz“ firmierte - durften natürlich auch klassische Weihnachts-Jazz-Songs nicht fehlen, wie etwa „Winter Wonderland“. Jenes war bei zehn Grad Außentemperatur und Regen zwar eher weiter entfernt, wurde aber von Sängerin Valeria Laffin genauso hervorragend gesungen, wie die anderen Songs zuvor.

Ehe dann in gewohnter die Bühne noch für die schon mit den instrumentalen Hufen scharrenden harte Kern der Sessionfreunde geöffnet wurde, gab es noch zwei Ensembles zu genießen: zum einen ein Klezmer-Duo an Gitarre und Klarinette, das einige flotte und abwechslungsreiche Lieder aus der jüdischen Folklore darbot. Zum anderen das „Heike Krasske Quintett“, das mit hingebungsvoll gespielten Songs wie „On A Clear Day“ von Frank Sinatra oder „Save Your Love For Me“ von Nancy Wilson und Cannonball Adderley begeisterte. Sängerin Krasse und ihre Mitspieler Gerd Brenner (Bass), Michael Krautstein (Schlagzeug), Klaus Jacoby (Saxophon) und erneut Pianist Springer hatten schließlich auch noch ein wenig Weihnachts-Jazz im Gepäck: nämlich die wunderschöne Ballade „Have Yourself A Merry Little Christmas“. Das übliche Konzept, nur eine Profi- oder Amateurband als Opener für eine Stunde spielen zu lassen, habe man anlässlich der 175. Session und des Nikolaustags ausgeweitet, sagte Organisator und Musiker Regenbrecht. Blieb festzuhalten, dass diese Maßnahme zumindest für den passiven Teil des Publikums auf jeden Fall ein Gewinn war.

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