In Wegberg Campingplätze wegen Hochwasser evakuiert

Wegberg · Die beiden Campingplätze bei Rickelrath wurden am Dienstagabend evakuiert. Hinter einem Damm hat sich eine Wassermenge von rund 60.000 Kubikmetern aufgestaut.

Hochwasser: Campingplätze in Rickelrath evakuiert
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Hochwasser: Campingplätze in Rickelrath evakuiert

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Foto: Michael Heckers

Rund 80 Menschen, die sich auf den Campingplätzen Rolf Bannenberg und Heidehaus an der Landstraße 3 (Dülkenerstraße) in Wegberg-Rickelrath aufhielten, mussten das Gelände am Dienstagabend verlassen. Sie verbrachten die Nacht bei Freunden, Verwandten oder wurden im Haus St. Georg in Wegberg-Watern untergebracht. Dort hatte die Stadt Wegberg eine Notunterkunft eingerichtet.

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) entschied sich zu dieser Vorsichtsmaßnahme, weil die Campingplätze durch Hochwasser in einem nahegelegenen Bruchgelände auf dem ehemaligen JHQ-Areal bedroht sind. Durch den Starkregen der vergangenen Tage hat sich am Hellbach eine Wassermenge von rund 60.000 Kubikmetern hinter einem sandigen Damm aufgestaut und eine abgesperrte Straße und ein Rückhaltebauwerk auf dem alten JHQ-Gelände zum Einsturz gebracht. Die Campingplätze sind rund 450 Meter von dieser Stelle entfernt.

 Wegbergs Feuerwehrchef zeigt auf die Stelle, wo das Wasser eine Straße und ein Rückhaltebauwerk auf dem alten JHQ-Gelände hat einstürzen lassen.

Wegbergs Feuerwehrchef zeigt auf die Stelle, wo das Wasser eine Straße und ein Rückhaltebauwerk auf dem alten JHQ-Gelände hat einstürzen lassen.

Foto: Michael Heckers

Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) leuchteten am Abend die Einsatzstelle im JHQ-Gelände aus. Die eingebrochene Straße und das davorliegende Bruchgelände sollten die ganze Nacht über auf mögliche weitere Bewegungen kontrolliert werden. Normalerweise ist der Hellbach nur ein schmaler Rinnsal. Die Landstraße 3 wurde zwischen Rickelrath (Abzweig Richtung Schwaam) bis zur Zufahrt Richtung Lüttelforst komplett gesperrt.

Der Schwalmverband hatte mit Unterstützung der Feuerwehr Schwalmtal den gesamten Tag über versucht, Wasser abzupumpen und den Pegel zu senken. „Am Ende mussten wir aufgeben, weil es einfach zu viel Wasser und der Druck zu groß ist“, erklärte Roland Otlewitz vom Schwalmverband. Der Leiter der Gewässerunterhaltung besprach vor Ort das weitere Vorgehen mit Wegbergs Feuerwehrchef Dietmar Gisbertz und den Verantwortlichen des THW. Wegbergs Ordnungsamtsleiter Ulrich Schulz mit seinem Team und Bauhofleiter Ingmar Pape mit seinen Mitarbeitern kümmerten sich derweil um die Absperrung der L3 und baten Anwohner, über Lüttelforst und Schwaam in ihren Heimatort zu fahren. Wie lange die Sperrung dauern wird, ist noch unklar. Voraussichtlich kann sie frühestens am Mittwochnachmittag (21. Juli) aufgehoben werden. „Das hängt vom Erfolg der Maßnahmen ab“, erklärte Ordnungsamtsleiter Ulrich Schulz.

„Wir werden am Mittwochmorgen an der Stelle, wo die Straße eingebrochen ist, ein Stützbauwerk errichten und versuchen, das Wasser aus dem Bruchgelände darüber kontrolliert abzulassen“, erklärte Roland Otlewitz im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die von der Evakuierung betroffenen Menschen werden nach Angaben der Feuerwehr im Laufe des Mittwochs über das Ordnungsamt der Stadt Wegberg erfahren, ob die Bemühungen des Schwalmverbandes erfolgreich waren und ob sie gegebenenfalls im Laufe des Tages wieder auf die Campingplätze zurückkehren können. „Da auch die L3 bei einem möglichen Dammbruch überspült werden würde, wird die Straße vorsichtshalber von beiden Seiten voll gesperrt“, erklärte Ordnungsamtsleiter Ulrich Schulz.

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