Karnevalssitzungen in Wegberg und Schaufenberg Bauer Heinrich und der rosa Elefant

Wegberg · Hochklassige Sitzungen erlebten Karnevalsfreunde am Wochenende in Hückelhoven, Schaufenberg und Wegberg. Als großer rosa Elefant stieg Wegbergs Bürgermeister Michael Stock bei der Kostümsitzung auf die Bühne.

 Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp (André Hölscher aus Ladbergen) sorgte für einen sehr unterhaltsamen Auftritt bei der großen Kostümsitzung der KG Flöck op im Forum in Wegberg.

Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp (André Hölscher aus Ladbergen) sorgte für einen sehr unterhaltsamen Auftritt bei der großen Kostümsitzung der KG Flöck op im Forum in Wegberg.

Foto: Ruth Klapproth

Es war eine stattliche Abordnung der KG Flöck op, die zu Beginn der Kostümsitzung die Bühne im Forum füllte. Stehen nun auch keine Tollitäten an der Spitze, ist die Gesellschaft gut aufgestellt. Einen Grund nannte Sitzungspräsident Rene Brockers, der unter anderem mit dem neuen Vorsitzenden Thorsten Kappes im Elferrat saß, den bunt kostümierten jecken Besuchern im Saal: Es sind mittlerweile rund 30 Mädels im Verein, die dem Garde- und Showtanz nachgehen.

So zeigten sich die Bambinis als süße rosa Flamingos und bewies die Jugendgarde ihr tänzerisches Können. Den Mariechen Annabell Sturm und Lisa Padtberg folgten die Juniorengarde mit einem Gardetanz und „Die Wilden Weiber“ mit dem Showtanz „Candyland“. Darüber hinaus hatte das langjährige Mariechen Ellena Brunn, die ebenfalls mit viel Engagement Mädchen der Garden trainiert, ihren Auftritt: Es ist ihre letzte Saison als Mariechen und sie wurde von VKAG-Schatzmeisterin Steffi Keßel mit dem VKAG-Grenzlandwappen geehrt. Ein Gast, der ebenfalls die Farbe Rosa für sein Kostüm gewählt hatte, war übrigens Bürgermeister Michael Stock. Als großer rosa Elefant stieg er mit Dompteuse (und Ehefrau) Susanne auf die Bühne und wünschte viel Freude und Gesundheit für die Session.

Eine Menge Spaß im Publikum verbreiteten im Weiteren etwa die Redner-Asse: Neben Willi und Ernst, Thorsten Bär und Achnes Kasulke strapazierte Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp aus Westfalen (André Hölscher aus Ladbergen) die Lachmuskeln. Sehr bodenständig hatte er nach dem Motto „Liebe vergeht, Hektar besteht“ das Mädchen vom Nachbarhof zur Ehefrau genommen. Auch viel Live- und Kapellen-Musik sorgten an diesem Abend für gute Unterhaltung.

 Bei der Kostümsitzung in Hückelhoven begeisterten das Kölner Gesangsduo „Die Henkelmännchen“ Rainer Moll (l.) und Sebastian Kock (r.).

Bei der Kostümsitzung in Hückelhoven begeisterten das Kölner Gesangsduo „Die Henkelmännchen“ Rainer Moll (l.) und Sebastian Kock (r.).

Foto: Ruth Klapproth

Als um kurz vor 24 Uhr die Moderatoren Jürgen (Reindahl) und Jürgen (Soyka) bilanzierten, dass Literat Wolfgang „Gus“ Backes erneut ein vielfältig-hochklassiges Programm zusammengestellt hatte, prasselten nicht nur 99 Luftballons von der Decke der Aula-Mehrzweckhalle, sondern auch der Beifall der mehreren Hundert kostümierten Publikums-Narren bei der Sitzung der Hückelhovener Karnevalsgesellschaft in Richtung Bühne.

Eine dreifach-heiße Rakete hätte beispielsweise mit dem „Lustigen Rheinländer“ alias Hans-Jürgen Pinter aus der Kalt-Geysir-Stadt Andernach am Mittelrhein ein Narr verdient gehabt, der einen temporeichen Parforce-Ritt als Wort-Akrobat in Prosa und Reim lieferte. Da lebten die klassischen Karnevals-Schwänke auf, da kriegte die aktuelle Politik eine ordentliche Portion Fett ab.

 Die glanzvolle Büttenrede von „Ne Kistedüvel“ (Thilly Meesters aus Neuss) war ein Höhepunkt der Jubiläumssitzung in Schaufenberg.

Die glanzvolle Büttenrede von „Ne Kistedüvel“ (Thilly Meesters aus Neuss) war ein Höhepunkt der Jubiläumssitzung in Schaufenberg.

Foto: Ruth Klapproth

Die eigene Stadtgarde feierte 33-jähriges Bestehen mit einer Revue aus Karaoke-Auftritten, die Publikumsnarren schunkelten stehend.

Eingeplant war Bürgermeister Bernd Jansen auch als Büttenredner – er enttäuschte den Abend nicht, Selbstironie kommt immer an. Varieté-Qualität erreichte bei abgedunkelten Saal „Ruuds Comedy Light Show“, der zu Pop-, Rock- und Karnevalsmusik bunte Lichtbewegungen auf und von der Bühne zauberte. Das Duo „Die Henkelmännchen“ aus Köln nahm in Worten mit Gitarren-Musik nicht nur die Waldorf-Schule, sondern auch die Politik und die Politikerinnen aufs Korn, dazu Greta Thunberg – Wertungen standen unter den Begriffen „Rinderwahn“ und „Schweinepest“. Naturgemäß drehte sich der Abend um die Tollitäten der Session – dem Dreigestirn von Prinz Dirk Ingendorn, Jungfrau Herbert Bonczjk und Bauer Chris Sabas. Die mit Rückendeckung in das Finale der Session gehen.

Anlässlich ihres Jubiläums „Vier Mal elf Jahre“ ging die KG Frohsinn 76 in der Mehrzweckhalle mit geballter Kraft an den Start: So stand mit Prinzessin Angelika II. (Nikolay) nach exakt elf Jahren den Jecken erstmals wieder eine Tollität vor.

Sie zog mit Adjutant und Ehemann Friedhelm Nikolay, Penningmeester Uli Rapp und vier Hofdamen Blumen verteilend in den Saal ein. Und Vorsitzender, Sitzungspräsident und Adjutant Paul Schnitzler freute sich auf der Bühne, erstmals vor so einem vollen Haus zu stehen. Ihm hatte Marcel Kuss als Co-Moderator seine Unterstützung zugesagt. Die Prinzessin bezeichnete Schnitzler als „das Schönste, was Schaufenberg in dieser Session zu bieten hat“. Der KG sehr lange verbunden, ist sie bereits seit 44 Jahren Mitglied und hat in dieser Zeit über 1000 Kostüme genäht. Ihr zu Ehren zogen wenig später die jungen Tänzerinnen der Funkengarde III, die die Prinzessin sonst mittrainiert und die ausnahmsweise anstatt auf der Kindersitzung auf der Kappensitzung auftreten durften, ein: Sowohl deren Engelskostüme als auch deren Tanz stellten eine Überraschung für Angelika II., die sichtlich gerührt war, dar. Weitere tänzerische Höhepunkte zeigten die älteren Funkengarden und die Mariechen im Laufe des Abends. Die Jüngsten hatten „das Eis schmelzen lassen“, meinte Marcel Kuss und rief zum Start einer Rakete auf. Nach einem ersten Warmschunkeln, bei dem ebenfalls Bürgermeister Bernd Jansen kräftig mitmachte, spielten „Die Kobbenthaler“ Karnevalsklassiker und eigene Songs und brachten viel Stimmung in den Festsaal.

Später stiegen „Et Röschen“ (Anna Bodewein) und „Ne Kistedüvel“ (Thilly Meesters) in die Bütt. Und noch viele weitere Tänze und Livemusik begeisterten die gutgelaunten Jecken.

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