Fußball-Bezirksliga „Hatte immer guten Draht zu Spielern“

VIERSEN · Der langjährige Vorsitzende feiert heute im Spiel gegen Brüggen sein Comeback als Trainer des 1. FC Viersen.  

 Klaus Fleßers (vorne links) hat war schon oft als Trainer beim 1. FC Viersen im Einsatz. Hier jubelt er 2007 mit (v.l.) Oliver Kremer, Martin Banasch, Jan Ballis und Dominik Backhaus.

Klaus Fleßers (vorne links) hat war schon oft als Trainer beim 1. FC Viersen im Einsatz. Hier jubelt er 2007 mit (v.l.) Oliver Kremer, Martin Banasch, Jan Ballis und Dominik Backhaus.

Foto: Franz-Heinrich Busch (bsen)/Busch, Franz Heinrich (bsen)

Die Nachricht hat Ende vergangener Woche für großes Aufsehen gesorgt: Klaus Fleßers kehrt auf die Trainerbank des 1. FC Viersen zurück - mit 64 Jahren. Unter seinem Vorgänger Daniel Saleh, der jetzt Sportlicher Leiter ist, war der Fußball-Bezirksligist jüngst aus dem Tritt und der Abstiegszone gefährlich nah gekommen. Fleßers erstes Spiel in neuer alter Rolle ist am Mittwochabend (19.30 Uhr) die Nachholpartie bei TuRa Brüggen.  Davor sprach RP-Mitarbeiter Steven Salentin mit Fleßers über seine Rückkehr ins aktive Fußballgeschehen.

Herr Fleßers, wissen Sie eigentlich, wie oft Sie schon Trainer des 1. FC Viersen waren?

Fleßers Nein, nicht genau. Ich schätze, ich habe nun zum siebten oder achten Mal das Sagen.

Sie hatten sich 2014 als Vorsitzender zurückgezogen. Was hat Sie nun dazu bewogen, doch noch einmal in das sportliche Geschehen einzugreifen?

Fleßers Ronny Mustac, der nicht nur Fußball-Obmann des Vereins, sondern auch ein langjähriger Freund ist, hat mich angerufen und mir gesagt: ,Klaus, wir dürfen nicht noch einmal absteigen’. Als Ehrenvorsitzender war ich zwar nicht mehr so nah am Geschehen, wusste aber natürlich über die katastrophale sportliche Situation Bescheid. Da war es für mich selbstverständlich, dass ich helfe und bis zum Saisonende als Trainer einspringe.

Nun standen Sie aber einige Jahre nicht mehr an der Seitenlinie. Sehen Sie sich noch in der Liga, die Spieler zu erreichen?

Fleßers Natürlich. Auch wenn ich zuletzt nicht mehr so nah dran war, ist der Fußball ja doch immer irgendwie präsent. Und in all den Jahren, in denen ich Trainer war, hatte ich immer einen guten Draht zu meinen Spielern.

Sie haben das Mannschaftstraining nun schon zweimal geleitet. Wie sind Ihre ersten Eindrücke?

Fleßers Am Freitag hatte ich nur sechs Feldspieler zur Verfügung, das war natürlich ein Witz. Ich habe dann jeden einzelnen fehlenden Spieler angerufen und am Sonntag standen 16 Mann auf dem Platz. Ich habe sofort gesehen, dass die Mannschaft das nötige Potenzial hat, sich aus dieser schwierigen Situation zu befreien.

Was muss sich dafür ändern?

Fleßers Wenn ich einen Mannschaftssport betreibe, gibt es klare Regeln. Für meine Spieler bedeutet dies zunächst einmal, dass sie dreimal die Woche zum Training erscheinen. Ich persönlich bin während meiner Karriere nie während der Saison in den Urlaub gefahren, aber es gibt natürlich besondere Situationen, auf die man Rücksicht nehmen muss. Diese Ausnahmen bestätigen letztlich die Regel. Für die nötige Qualität der Einheiten bin dann ich verantwortlich.

Wo wir gerade bei Regeln sind: Die suspendierten Mesut Yanik und André Seidel sind zurück. Wie kam es dazu?

Fleßers Ich habe die beiden angerufen und von einer Rückkehr überzeugt. Was vorher war, ist mir egal, denn am Freitag hat beim 1. FC Viersen eine neue Zeitrechnung begonnen. Fakt ist, dass beide Spieler Landesliga-Niveau haben und uns somit enorm verstärken.

Wird es in der Winterpause weitere personelle Änderungen geben?

Fleßers Um einen gesunden Konkurrenzkampf zu entfachen, werden wir uns nach Außenverteidigern umschauen, da wir auf diesen Positionen derzeit unterbesetzt sind. Ein Spieler für die Zentrale, der über eine gewisse Erfahrung verfügt, würde der Mannschaft sicherlich auch guttun.

Zurück zu Ihnen. Der Vergleich mit Jupp Heynckes drängt sich auf. Ist das definitiv Ihr letztes Mal als Trainer des 1. FC Viersen?

Fleßers Ja, irgendwann muss auch mal gut sein. Ich werde die Geschicke bis zum Sommer übernehmen und dann sollte ein Trainer mit Perspektive übernehmen, der den Verein wieder aufrichten kann.

Steht Ihr Nachfolger denn schon fest?

Fleßers So wie ich hörte, ja. Sollte er es tatsächlich werden, dann bin ich davon überzeugt, dass es wieder nach oben gehen wird. Einen Namen werde ich aber nicht nennen, das fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.

Warum ist die Mannschaft besser, als es die Tabelle aussagt?

Fleßers Ich habe die ersten beiden Spiele in Dülken und gegen Dilkrath gesehen und da hat sie genau wie im Pokal gegen den 1. FC Mönchengladbach gezeigt, was sie zu leisten imstande ist. Zu Beginn der Saison stimmten die Ergebnisse ja auch noch, zuletzt waren die Leistungen aber leider nicht konstant genug. Wenn wichtige Leute wie Simon Hetterle zurückkehren, dann haben wir einen sehr guten Kader. Nach den beiden jüngsten Klatschen mit jeweils fünf Gegentoren geht es jetzt aber erst einmal darum, das Selbstbewusstsein wieder zu stärken.

Was haben Sie sich für das Auswärtsspiel bei TuRa Brüggen vorgenommen?

Fleßers Wir sind gewarnt, denn Brüggen ist aus meiner Sicht auch eine Mannschaft, die besser stehen könnte. Das haben sie am Freitag gegen den Dülkener FC bewiesen. Aber natürlich wollen wir die Heimreise mit drei Punkten antreten.

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