Fußball Die Hinrunde aus Sicht des Grenzlands

Grenzland · Seit dem Wochenende ist der erste Saisonabschnitt für die Amateurfußballer beendet, in der Bezirksliga steht nur noch das Nachholspiel zwischen Brüggen und dem 1. FC Viersen an. Ein Blick auf die Bilanz der heimischen Teams.

 Dominik Bischoff (r.) ist mit den VSF Amern in der Landesliga erfolgreich unterwegs. Er hat acht Tore auf dem Konto.

Dominik Bischoff (r.) ist mit den VSF Amern in der Landesliga erfolgreich unterwegs. Er hat acht Tore auf dem Konto.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Auch wenn bis zur Winterpause noch zwei Spieltage für die Amateurfußballer aus dem Grenzland auf dem Programm stehen, ist die Hinrunde seit dem vergangenen Wochenende beendet. Also genau der richtige Zeitpunkt, um von der Oberliga bis zur Kreisliga A zu schauen, wie es für die heimischen Mannschaften gelaufen ist.

Die größten Überraschungen Angesichts der großen Qualität in der Oberliga war nicht zu erwarten, dass Aufsteiger SC Union Nettetal schon nach der Hälfte aller Spiele 23 Punkte hat. Insbesondere gegen die großen Namen der Liga wuchsen die Schützlinge von Andreas Schwan über sich hinaus. In der Landesliga haben sich die VSF Amern mit starken Leistungen in diese Kategorie gespielt. Ging es in der vergangenen Jahren nur noch darum, irgendwie den Klassenverbleib zu schaffen, haben sich die Schwalmtaler unter Trainer Willi Kehrberg personell quantitativ und qualitativ breiter aufgestellt. Mit 32 Zählern führen sie als Fünfter das gesicherte Mittelfeld an. In der Bezirksliga sorgte vom Start weg Aufsteiger TDFV Viersen für Furore. Lange Zeit mischten die Türken sogar ganz vorne mit. Nach einem Durchhänger haben sie sich wieder gefangen. Der TDFV ist punktgleich (31) mit dem Tabellenzweiten Giesenkirchen.

 Klaus Hamann ist der neue Trainer in Hinsbeck.

Klaus Hamann ist der neue Trainer in Hinsbeck.

Foto: Fupa

Die größten Enttäuschungen Nach einer starken Saison nach dem Landesliga-Aufstieg hatte sich der ASV Süchteln für die laufende Spielzeit den nächsten Entwicklungsschritt vorgenommen. Auch weil namhafte Spieler aus benachbarten Vereinen verpflichtet werden konnten. Doch die Mannschaft von Trainer Heinrich Losing bekommt einfach keine Konstanz in ihre Leistungen, woran sicher auch anhaltende Personalprobleme ihren Anteil haben. 22 Punkte nach 18 Spielen auf Platz elf sind sicher nicht das, was sich die Süchtelner vorgestellt haben.

 Petar Popovic traf siebenmal für Union Nettetal.

Petar Popovic traf siebenmal für Union Nettetal.

Foto: Fupa

Der 1. FC Viersen hatte sich nach dem ersten Abstieg in die Bezirksliga überhaupt den direkten Wiederaufstieg auf die Fahne geschrieben. Doch nach einem guten Start lief seit Anfang Oktober nicht mehr viel zusammen. Nach den beiden jüngsten Niederlagen mit je fünf Gegentoren geht der Blick eher nach unten. Trainer Daniel Saleh zog sich aus beruflichen Gründen auf den Posten des Sportlichen Leiters zurück. Für ihn übernimmt bis zum Saisonende noch einmal FC-Urgestein Klaus Fleßers. Erstmals trägt er im wichtigen Derby bei TuRa Brüggen (Mittwoch, 19.30 Uhr) wieder die Verantwortung für die Viersener. Das Nachholspiel schließt die Hinrunde offiziell ab. Zur Lage der Viersener passt, dass auch die Reserve in der Gladbacher A-Liga wieder gegen den Abstieg kämpft. Apropos Brüggen: Die TuRa ist zwar unter schweren Vorzeichen in die Saison gegangen, doch mehr als den letzten Platz hatten sie sich am Vennberg wohl vorgenommen.

 Michael Goertz ist Kaldenkirchens bester Torjäger.

Michael Goertz ist Kaldenkirchens bester Torjäger.

Foto: Fupa

Unter ihren Erwartungen sind in der Kreisliga A Kempen/Krefeld sicher auch beide Mannschaften des SC Waldniel geblieben. Von der Erstvertretung war nach dem Abstieg mehr zu erwarten als Platz acht mit 13 Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Dass die Reserve als Aufsteiger eher in unteren Regionen anzusiedeln ist, war klar. Doch dass die Mannschaft nach der Aufstiegseuphorie mit drei Punkten Letzter und mit 103 Gegentoren die Schießbude der Liga ist, ist schon eine herbe Enttäuschung. Unter ihren Möglichkeiten sind sicher auch der SC Union Nettetal II und die TSF Bracht unterwegs.

Die besten Angriffsreihen Mit 22 Toren gehört Nettetal in der Oberliga in Sachen Offensive zwar eher zu den schwächeren Teams, doch immerhin rangiert in Youngster Petar Popovic ein SCU-Spieler mit sieben Treffern auf Rang neun der Torjägerliste. Allerdings erzielte er alle Tore in den ersten fünf Partien, seitdem herrscht Flaute. In der Landesliga sind 46 Tore für die VSF Amern ein beachtlicher Wert, wobei sich die Treffer auf viele Schultern verteilen. Bester Schütze ist Dominik Bischoff (8). In der Bezirksliga traf der TDFV Viersen als beste heimische Mannschaft am häufigsten (31), doch am besten in der Torjägerliste platziert ist Adrian Taranu vom 1. FC Viersen auf Rang 13 mit acht Treffern. In der Kreisliga A liegen die VSF Amern II als Sechster mit schon 57 Toren gut im Rennen. VSF-Stürmer Christian Loers ist mit 13 Toren allerdings in der Torjägerliste nicht alleine der beste heimische Angreifer, er liegt auf Platz fünf gleichauf mit Moritz Steiner und Gerrit Lenssen von Union Nettetal II. Noch besser ist Michael Goertz auf Platz vier. Mit 15 Treffern hat er großen Anteil am dritten Platz des TSV Kaldenkirchen, dessen Torkonto mit 49 Treffern auch insgesamt satt gefüllt ist.

Die besten Abwehrreihen In der Oberliga haben nur Primus VfB Homberg (17) und der Tabellendritte 1. FC Bocholt (18) deutlich weniger Gegentore kassiert als der SC Union Nettetal (24). Die gute Defensivarbeit der ganzen Mannschaft hat also großen Anteil am positiven Verlauf der Hinrunde des Aufsteigers. Das Plus der Nettetaler: Sie können in der Viererkette und im defensiven Mittelfeld personell variieren, ohne an Qualität zu verlieren. In den Ligen darunter haben alle Teams aus dem Grenzland auf die ganze erste Hälfte gesehen ihre liebe Mühe mit dem Defensivverhalten. Die Mannschaften, die oben mitmischen, wie Amern (32 Gegentore) in der Landesliga, der TDFV Viersen (29 Gegentore) in der Bezirksliga und Kaldenkirchen (27 Gegentore) in der Kreisliga A, haben ihre guten Platzierungen eher ihrer großen Treffsicherheit zu verdanken.

Die ersten Trainerwechsel In der Bezirksliga gab es aus heimischer Sicht voriges Wochenende einen Wechsel auf der Trainerbank. Daniel Saleh machte für Klaus Fleßers Platz. In der Kreisliga A musste bei Rhenania Hinsbeck kürzlich erst Frank Fretz gehen, für ihn übernahm Klaus Hamann. Beim A-Liga-Aufsteiger SC Waldniel II ist Thomas Lenzen nicht mehr an Bord, er wurde von Marc Gülzow beerbt. Doch der neue Coach konnte bislang erst einen Sieg feiern.

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