Parken Handy-Parken startet erst im Oktober

Viersen · In wenigen Tagen sollte in der Kreisstadt das Bezahlen von Parktickets per Handy möglich sein. Daraus wird erstmal nichts: Die Stadt Viersen muss zunächst die Lage der Parkscheinautomaten und Parkplätze neu vermessen

 Den Weg zum Parkscheinautomat können sich Handynutzer in Viersen bald sparen und ihr Ticket mit dem Smartphone buchen.

Den Weg zum Parkscheinautomat können sich Handynutzer in Viersen bald sparen und ihr Ticket mit dem Smartphone buchen.

Foto: Nadine Fischer

Das Smartphone zücken, die App öffnen und die gewünschte Standzeit buchen: Vom 1. August an sollten Autofahrer in der Stadt Viersen eigentlich so bequem ihre Parkgebühren abrechnen können. Doch jetzt muss die Stadt Viersen den angepeilten Starttermin für das Handy-Parken verschieben. „Bei einer Überprüfung der erforderlichen Daten hatte sich ergeben, dass die Standorte der Parkscheinautomaten und die Lage der zugeordneten Parkplätze neu vermessen werden müssen“, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke. „Das wird einige Wochen in Anspruch nehmen“, ergänzt er. Der Dienstanbieter benötige die Daten, um die Gebühren genau abrechnen zu können. Im September würden nach und nach an den Automaten Hinweis-Aufkleber zum Handy-Parken angebracht, voraussichtlich im Oktober werde es dann eingeführt.

Die SPD-Fraktion hatte im März den Antrag gestellt, zu prüfen, ob Viersen dem Beispiel umliegender Städte folgen und das Handy-Parken anbieten soll. Kurz darauf beauftragten die Mitglieder des Ordnungs- und Straßenverkehrsausschusses die Stadtverwaltung damit, es einzuführen. Das Handy-Parken ermöglicht es Autofahrern, die Gebühren zu zahlen, ohne ein Parkticket zu ziehen. Stattdessen schicken sie dem Systemanbieter eine SMS oder nutzen seine App und buchen die Parkzeit.

„Um kontrollieren zu können, ob die Parkgebühr bezahlt ist und die Höchstparkdauer eingehalten wird, müssen die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes ihrerseits eine Anfrage an den Diensteanbieter ausführen“, sagt Schliffke. Der Dienstanbieter benötige dafür die exakten Geodaten der Automaten und der ihnen zugewiesenen Parkplätze, außerdem Parkregeln wie die jeweils zulässige Höchstparkdauer, erläutert Schliffke. „Die bei der Stadt bereits vorliegenden Daten reichen dazu nicht aus.“

Es könnten nicht einfach Daten von Anbietern wie Google-Maps ausgewertet werden, denn auf den Karten versperrten an manchen Stellen zum Beispiel Bäume die Sicht, sagt der Stadtsprecher. Deshalb müssten Mitarbeiter der Stadtverwaltung vor Ort die Plätze vermessen. Voraussichtlich bis zum 6. August sei dies abgeschlossen. Dann würden die Daten an den Dienstanbieter übermittelt, den die Stadt ausgewählt hat: die Sunhill Technologies GmbH, deren Mehrheitsgesellschafter seit 2015 die Volkswagen Financial Services AG ist.

Aktuell stehen auf Viersener Stadtgebiet 26 Automaten, denen Parkplätze mit einer Höchstparkdauer von einer Stunde zugewiesen sind. Hinzu kommen 19 Automaten, an denen Autofahrer Tickets für bis zu vier Stunden Standdauer ziehen können. Pro sechs Minuten Parkzeit kassiert die Stadt zehn Cent Gebühren von den Autofahrern, pro Stunde einen Euro – das bleibe auch nach Einführung des Handy-Parkens so, sagt Schliffke. „Aber es wird einen kleinen Aufschlag geben, den der Diensteanbieter einbehält.“ In Düsseldorf, Mönchengladbach und Erkelenz etwa sind das 14 Prozent – auch dort ist Sunhill Technologies mit seiner Park-App „Travipay“ der Dienstanbieter.

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