Ausstellung im Haus Hansen Ein Querschnitt durch die Fotografie

Niederkrüchten · Im Haus Hansen in Elmpt haben elf Foto-Künstler aus dem Grenzland eine gemeinsame Ausstellung ihrer Bilder organisiert. Die Fotografen setzen dabei auf unterschiedliche Techniken.

 Elf Fotografen der Grenzland-Gruppe stellten jetzt im Haus Hansen in Elmpt aus.

Elf Fotografen der Grenzland-Gruppe stellten jetzt im Haus Hansen in Elmpt aus.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Viele Besucher sind jetzt zur Vernissage der Grenzland-Fotografen ins Elmpter Haus Hansen gekommen. Elf Künstler stellten aus unterschiedlichen Bereichen aus. „Wir hoffen, dass wir alle damit erreichen und dass für jeden etwas dabei ist“, sagt Grenzland-Fotografen-Sprecher Uli Berger.

Und er hatte nicht zu viel versprochen: Die Ausstellung war ein toller Querschnitt der Fotografie. Niederkrüchtens Bürgermeister „Kalle“ Wassong (parteilos) fragte sich im kleinen Kulturzentrum von Niederkrüchten: „Was kann der Fotograf zeigen, was will er und was nicht,  und was will er damit sagen?“

Bei dem Bild einer Eule mit großen stechenden Augen hatte der Besucher Hans Jerusalem den Eindruck: „Sie beobachtet mich.“ Der 57 Jahre alte Schwalmtaler Fotograf Mario Voigt betitelte sein Foto mit „im Auge des Betrachters“. „In einem Auge bin ich sogar als Spiegelbild zu sehen.“ Ein weiteres Foto von ihm hieß „Bruder Jonas‘ Erleuchtung“, das am frühen Morgen auf dem Fahrradweg Richtung Dülkener Mackenstein im Morgennebel mit durchbrechender Sonne und Windrädern entstand. „Die Person auf dem Fahrrad von weitem habe ich so genannt, weil sie wie ein Klosterbruder aussah.“ - „Das Foto ist schon Kunst“, sagte der Besucher Achim Böken anerkennend.

Ein Blickfang die Treppe hoch ist das Foto von Franz-Josef Knops (Niederkrüchten), ein Orang Utang (entstand bei Besuch mit Enkeln im Wuppertaler Zoo) mit „Ich sehe Dich“. Ein interessantes Motiv umschrieb der 66-jährige Overhetfelder Willi Haas „mit Sandschlucht und einem Baum“, das keiner hier in der Gegend vermutet hätte, vielleicht irgendwo in den Bergen. „Das entstand aber tatsächlich in einer Elmpter Kiesgrube, wo ich von ganz unten die Kamera nach oben hielt“, erzählt er.

Bernd Hohnstock (Viersen) sagt bei seinen Bildern: „Ich mache in erster Linie HDR-Fotos.“ High Dynamic Range (HDR) bedeutet, eine Reihe von Bildern unterschiedlicher Belichtung, von hell bis dunkel, also über- bis unterbelichtet, in schneller Reihenfolge aufzunehmen. Diese Belichtungsreihe wird dann zu einem HDR-Foto kombiniert, welches das beste aus jedem einzelnen Foto unterschiedlicher Belichtung beinhaltet. Der 70-Jährige hatte unter anderem eine durchsichtige Göttin in Beesel von dem niederländischen Künstler Rik van Ripswick (den er zur Ausstellung eingeladen hatte) freigestellt mit einem anderen, beeindruckenden Hintergrund.

Die 43-jährige Elmpterin Mara Sauer wählte eine Clematis-Blüte in Aachen als Makromotiv: „Hier ist sie ganz genau und präzise im Einzelnen zu sehen.“

Uli Berger nannte sein Werk „Dreier mit Damen“. Das mittlere Bild zeigt einen muskulösen Mann, der auf den Bildern mit den Frauen links und rechts eine Verbindung hat. „Das sind drei Bilder in Retro Schwarz-Weiß-Tonung, die auch für sich stehen können“, erläutert er.

Der 23-jährige Overhetfelder Erik Dulder als jüngster Fotograf zeigte das Foto „Panda im Glas“. Es entstand als Foto-Experiment, indem er eine brennenden Wunderkerze in ein Glas Wasser tauchte. Den daraus entstandenen Dunst fotografierte er. Die Fantasie in der Fotografie kennt eben keine Grenzen.

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