Geplante Baumfällung in Brüggen Grüne kämpfen gegen ihr früheres Votum

Brüggen · Wegen der Neugestaltung des Kreuzherrenplatzes im Brüggener Ortskern soll auch ein Silberahorn gefällt werden. Damals stimmten die Bündnisgrünen dafür. In neuer Besetzung sehen sie das anders.

 Die Pläne sehen eine Fällung des Ahorns vor.

Die Pläne sehen eine Fällung des Ahorns vor.

Foto: Daniela Buschkamp

50 Unterschriften hat der Ortsverband der Bündnisgrünen bisher gesammelt, um die Fällung des Silberahorns an der St.-Nikolaus-Kirche zu verhindern.. „Wir werden am Freitag, 28. August, wieder Unterschriften sammeln. Wir wollen den Silberahorn am Kreuzherrenplatz erhalten“, betont Ulrich Deppen, neben Gaby Tröger Vorsitzender des Ortsverbands. Die Brüggener seien unzufrieden mit der Klimapolitik der Gemeinde.

Die Fällung des Baumes hängt mit der Umgestaltung für den Kreuzherrenplatz zusammen. Dazu hatte im Oktober 2019 der Architekt Joachim Scheller seine Pläne vorgestellt. Damals kündigte er an, dass die Blutbuche erhalten bleiben soll, der Silberahorn solle aber gefällt werden. Welche Bäume dafür gesetzt werden sollten, stand damals noch nicht fest. Zwölf neue Bäume in zwei Reihen sind vorgesehen.

„Damals haben auch die Bündnisgrünen im Ausschuss für die Fällung gestimmt“, erklärt Ulrich Deppen. Doch sie hätten sich damit über die Meinung der übrigen Grünen hinweggesetzt; Ausschussmitglied Ulrich Siewert gehört jetzt zur Wählergemeinschaft „Wir“.

Warum die Grünen für den Silberahorn kämpfen: „Er gehört zu den Klimabäumen und kann auch mal Dürreperioden ohne Schaden überstehen“, sagt Gaby Tröger mit Blick auf den dritten Dürresommer in Folge. Die Ortskerne litten unter Überhitzung. Der Baum bilde mit der Zeit Pfahlwurzeln aus, über die er Feuchtigkeit aufnehmen könne. Der Silberahorn mit der typischen unregelmäßigen Krone sei gesund und ein Baum in den besten Jahren: „Neben der Blutbuche in der Mitte des Platzes ist der Silberahorn als ortsprägend anzusehen“, so Ulrich Deppen. Ahornbäume inmitten versiegelter Flächen könnten bis zu 100 Jahre alt werden. Ein Problem: Der Silberahorn bildet auch Flachwurzeln aus, dadurch drückt er die Pflastersteine seiner längst zu kleinen Baumscheibe hoch. „Der eine oder andere sieht darin eine Stolperfalle“, so die beiden Grünen-Politker. Aber die Standfestigkeit komme von den kräftigen, tief in die Erde hineingetriebenen Pfahlwurzeln.

„Die Umgestaltung des Platzes soll nach dem Willen der CDU-Ratsherren auf Biegen und Brechen und ungeachtet der Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie noch 2020 verabschiedet werden“, so Deppen. Dies könne bis zu 660.000 Euro kosten. Das Geld solle reichen, um Pläne mit dem Silberahorn zu machen.

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