„TönisVorst um 8“ Wirtschaftsfrühstück dreht sich um Fachkräftebedarf

St. Tönis · Wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen muss, beschrieb Sibylle Stippler vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft.

 Von links: Anke Erhardt (Kompetenzzentrum Frau & Beruf Mittlerer Niederrhein), Markus Hergett (Wirtschaftsförderung Stadt Tönisvorst), Angela Zeithammer (Action Medeor), Sybille Stippler (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft), Bürgermeister Thomas Goßen und Thomas Lengwenings (Sparkasse Krefeld).

Von links: Anke Erhardt (Kompetenzzentrum Frau & Beruf Mittlerer Niederrhein), Markus Hergett (Wirtschaftsförderung Stadt Tönisvorst), Angela Zeithammer (Action Medeor), Sybille Stippler (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft), Bürgermeister Thomas Goßen und Thomas Lengwenings (Sparkasse Krefeld).

Foto: Emily Senf

Arbeitgeber müssen sich ins Zeug legen, wollen sie heutzutage Fachkräfte gewinnen. Das ist bekannt, kommt für Sibylle Stippler vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln aber erst an dritter Stelle. Davor stehen bei ihrem Vortrag zur Arbeitswelt der Zukunft beim Unternehmerfrühstück „TönisVorst um 8“ die Punkte „Beschäftigte halten“ und „Beschäftigte weiterbilden“. Und dafür ausschlaggebend sei die Qualität der Führungskraft, sagt sie: „Menschen kommen, weil sie spannende Aufgaben suchen, und sie gehen, wenn es mit dem Chef nicht klappt.“

Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht. Nicht mehr der Bewerber muss sich in einem vielleicht unangenehmen Auswahlgespräch testen lassen, sondern der Arbeitgeber potenzielle Kandidaten umwerben, sagt Stippler. Also: „Wir brauchen gute neue Ideen, sollten uns aber gleichzeitig auf das Alte besinnen.“ Ein wichtiger Ansatz sei die Flexibilität – beispielsweise bei Arbeitszeit und Arbeitsort. Damit könnten Arbeitgeber, sagt Stippler, eine der wenigen unausgeschöpften Potenziale für sich gewinnen: Frauen, die in Teilzeit arbeiten möchten oder müssen. Wer es dazu noch schaffe, dass sich die Arbeitnehmer nicht nur als Arbeitskraft fühlen, sondern als ganze Person, sei als Chef auf dem allerbesten Weg, sagt Stippler: „Ins Gespräch kommen, auch wenn es Zeit kostet. Die sparen Sie dadurch an anderen Stellen wieder ein.“ Sie listet auf, was Modelle wie das Home-Office schaffen: weniger Fehlzeiten, motivierte Mitarbeiter und sinkende Fluktuation. Allerdings gebe es keinen Masterplan – jede Branche müsse für sich den richtigen Weg finden.

Wie schwierig es ist, als Unternehmer Stellen mit qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen, möchte die Wirtschaftsförderung der Stadt Tönisvorst, die das Frühstück drei- bis viermal im Jahr zusammen mit der Sparkasse Krefeld organisiert, stärker in den Fokus rücken. So ist laut Wirtschaftsförderer Markus Hergett für das Frühjahr 2020 ein halbtägiger Workshop geplant, der sich um das Werben und Halten von Fachkräften drehen soll. „Das Thema ist überall“, sagt er.

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