Bergischer HC Die erste Standortbestimmung

Bergischer HC · Von einer Siegpflicht möchte HaDe Schmitz vor der Begegnung seines Bergischen HC gegen die TSV Hannover-Burgdorf nicht sprechen. Dennoch könnte die Partie ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt in der 1. Handball-Bundesliga sein.

 Morgen möchten sich die Spieler des Bergischen Handball-Clubs mit zwei Punkten in der Tasche bei ihren Fans bedanken.

Morgen möchten sich die Spieler des Bergischen Handball-Clubs mit zwei Punkten in der Tasche bei ihren Fans bedanken.

Foto: Gregor Eisenhuth

Die Handballer der Bergischen HC wissen, dass es am Ende der Bundesliga-Saison wohl auf Spiele wie an diesem Wochenende ankommen wird. Mit der TSV Hannover-Burgdorf ist ein Verein zu Gast, der nicht über die Mittel eines Spitzenclubs verfügt und insgesamt ähnlich strukturiert ist wie der Bergische HC. "Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, sollten wir gegen solche Mannschaften zu Hause gewinnen", weiß Trainer HaDe Schmitz. "Um das zu schaffen, müssen wir natürlich am oberen Level spielen."

Damit meint der Trainer zumindest in der Offensive eine Leistung wie in der zweiten Halbzeit beim TBV Lemgo. 19 Tore haben die Bergischen erzielt und dabei mutig nach vorne gespielt. In der Deckung erwartet Schmitz aber noch eine Steigerung. "Wir müssen uns viel mehr bewegen, eine bessere Beinarbeit zeigen. Lemgo hat große Lücken in unserer Abwehr genutzt und so einfache Tore erzielt." Schmitz hofft, die kurze Zeit der Vorbereitung nutzen zu können, um schon morgen eine deutliche Verbesserung zu bemerken. "Wobei ich schon finde, dass die Gäste es etwas leichter haben. Hannover durfte sich eine volle Woche auf uns vorbereiten. Wir sind gerade erst aus Lemgo zurückgekehrt." Deshalb weiß der Coach auch noch nicht, wen er morgen in der Startformation aufbieten wird. In Lemgo erhielten Fabian Böhm und Alexander Oelze den Vorzug vor Kenneth Klev und Henrik Knudsen. "Es hängt von so vielen Faktoren ab, aber manchmal muss man als Trainer auch unorthodoxe Entscheidungen treffen, um Spieler zu Bestleistungen zu bringen."

Gangart auf der Platte

An den Spielplan mit vielen Partien unter der Woche muss sich der BHC genauso neu gewöhnen, wie an die Gangart auf der Platte. "Ich mache es nicht von einem Sieg abhängig, um zu beurteilen, wann wir wirklich in der 1. Liga angekommen sind", sagt HaDe Schmitz. "Wir sind ja wirklich noch sehr unerfahren. Der einzige Spieler, der in der Vergangenheit regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz gekommen ist, ist Kristian Nippes." So geht es vor allem darum, konzentriert zu spielen und leidenschaftlich zu kämpfen. Den Druck einer Siegpflicht gegen Hannover möchte Schmitz seiner Mannschaft nehmen.

48 Stunden nach dem Spielende in Lemgo darf Schmitz nun auch etwas zur Schiedsrichterleistung sagen. "In der ersten Halbzeit war es schon krass, dass wir fünf Mal hinausgestellt wurden und Lemgo nur ein Mal – obwohl wir eigentlich zahmer gespielt haben", erklärt der Trainer. "Wir müssen uns erst einmal einen Status erarbeiten." Die seitens der Handball-Bundesliga aufgestellte Regel, dass Unparteiische zwei Tage lang nicht kritisiert werden dürfen, empfindet HaDe Schmitz im Übrigen als Unverschämtheit. "Dieser Erlass erschüttert mein ureigenstes Verständnis von Demokratie."

(trd)
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