Bergischer HC Die heilenden Hände

Bergischer HC · Die medizinische Abteilung um Carsten Walonka und Dr. Diederich von der Heyde genießt beim Handball-Erstligisten Bergischer HC größtes Vertrauen. Ohne Grünes Licht vom Physiotherapeuten und Mannschaftsarzt setzt Trainer Ha De Schmitz keinen seiner Spieler ein.

 Physiotherapeut Carsten Walonka (l.) und Mannschaftsarzt Dr. Diederich von der Heyde sorgen beim Bergischen HC dafür, dass die Spieler bei kleineren oder größeren Verletzungen wieder fit werden.

Physiotherapeut Carsten Walonka (l.) und Mannschaftsarzt Dr. Diederich von der Heyde sorgen beim Bergischen HC dafür, dass die Spieler bei kleineren oder größeren Verletzungen wieder fit werden.

Foto: Anja Tinter

Das, was Carsten Walonka sagt, ist beim Bergischen HC Gesetz. Zumindest, wenn es darum geht, ob ein verletzter oder angeschlagener Spieler eingesetzt werden oder trainieren darf. Dann hat der Physiotherapeut in Absprache mit Mannschaftsarzt Dr. Diederich von der Heyde mehr zu bestimmen als Chefcoach Ha De Schmitz.

"Es gibt nicht viel Trainer, die sich zu hundert Prozent auf die medizinische Abteilung verlassen. So wie es zwischen Ha De und uns läuft, ist es ideal", sagt Walonka, der beim Handball-Bundesligisten auch für das Aufwärm- und Athletikprogramm verantwortlich ist.

Mit seinem derzeit siebenköpfigen Team im Therapie-Zentrum am Heliosklinikum (TZH) in Wuppertal-Barmen setzt Carsten Walonka alle Hebel in Bewegung, alle Akteure fit zu bekommen oder zu halten. Bestes Beispiel ist Henrik Knudsen, der seit Wochen über Schmerzen im Oberschenkel klagt.

Am Wochenende kam der dänische Neuzugang zum Einsatz, obwohl ihm unter der Woche noch eine siebentägige Pause verordnet worden war. "Wir gehen kein Risiko ein, damit sich eine Verletzung nicht noch verschlimmert." Nach einer weiteren Untersuchung konnte Diederich von der Heyde ohne Bedenken Grünes Licht geben.

Zurück in die Selbstständigkeit

Beim Bergischen HC hat man in den vergangenen Jahren die Arbeit der heilenden Hände zu schätzen gelernt. Schwere Verletzungen mit langfristigen Ausfällen wie bei Torhüter Mario Huhnstock waren die Ausnahme. Aus diesem Grund bemühte sich Manager Stefan Adam schon im Frühjahr darum, dass die Kooperation mit Carsten Walonka und Diederich von der Heyde auch in der neuen Saison fortgeführt werden würde.

Weil sich der bisherige Kooperationspartner und Walonkas bisheriger Arbeitgeber zurückgezogen hatte, war die Zusammenarbeit gefährdet gewesen. "Ich war aus der Selbstständigkeit gekommen und hatte eigentlich vor, mich nicht noch einmal selbstständig zu machen."

Es kam alles anders. Weil auch andere Vereine und Leistungssportler signalisiert haben, mit ihm weiter zusammenarbeiten zu wollen, ließ sich Carsten Walonka überzeugen. So eröffnete Walonka im Juni auf 300 Quadratmetern im Heliosklinikum das "TZH". Betreut werden hier nicht nur die Profis des Bergischen HC, sondern auch die Handballerinnen von Bayer Leverkusen oder die Ringer der Nationalmannschaften aus Aserbaidschan.

Wenn der Physiotherapeut hier bei Titelkämpfen oder Lehrgängen angefordert wird, wird sich Carsten Walonka beim Bergischen HC ausnahmsweise vertreten lassen. Schon jetzt ist sicher, dass er bei den Olympischen Spielen in London vertreten sein wird.

(RP)
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