Bergischer HC Den Klassenerhalt in eigener Hand

Solingen · Der Bergische HC wirft alles in die Waagschale, um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga zu schaffen. "Es wäre der größte Erfolg der Vereinsgeschichte", stellt Geschäftsführer Jörg Föste klar. Doch warum ist es überhaupt so knapp?

 Nicht nur Jörg Föste, Geschäftsführer des Bergischen HC, hofft auf den Klassenerhalt in der Bundesliga.

Nicht nur Jörg Föste, Geschäftsführer des Bergischen HC, hofft auf den Klassenerhalt in der Bundesliga.

Foto: mak (Archiv)

In der Hinrunde sah es so gut aus für den Bergischen HC. Eine Überraschung folgte der nächsten — und die Mannschaft rangierte in der oberen Tabellenhälfte der Handball-Bundesliga. Gebetsmühlenartig wiederholten Vorstand, Trainer und Spieler, dass sie gegen den Abstieg spielen. Wie richtig sie lagen, bestätigt sich in der Endphase der Saison. Auf dem rettenden 15. Platz stehen die Löwen mit dem Rücken zur Wand — in Zugzwang noch ein paar wichtige Punkte zu holen.

"Wenn wir es am Ende schaffen, wird der Sieg bei der HBW Balingen/Weilstetten vielleicht der entscheidende gewesen sein", sagt Geschäftsführer Jörg Föste. Wäre die Partie anders herum ausgegangen, der BHC würde bereits auf einem Abstiegsplatz stehen. Nun bestehen berechtigte Hoffnungen, die Balinger hinter sich zu lassen. Doch das Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen ging verloren — eine Partie, in der Hoffnung auf Punkte bestanden hatte.

Warum hat es der BHC denn so schwer in der Bundesliga? Im Vergleich zur Konkurrenz haben die Löwen einen niedrigen Etat. Dieser macht sich natürlich beim Personal bemerkbar. "Für sich alleine genommen sind bestimmte Niederlagen ärgerlich, aber sie können passieren", sagt Jörg Föste. "Wenn es um die Frage des Personals geht, müssen wir die Heimspiele gegen den ThSV Eisenach und den TV Emsdetten gewinnen. Alles andere ist eigentlich Bonus." Um den Klassenerhalt zu schaffen, benötigt der Verein diesen Bonus, der zuletzt viel zu selten eingestrichen wurde.

Bonus ist auch ein entscheidendes Stichwort, wenn es um die Rolle der Schiedsrichter geht. Allein gegen Frisch Auf Göppingen entschieden die Unparteiischen sieben Mal kritisch gegen den BHC. Anders herum findet dies kaum statt — ein Nachteil, den jeder Neuling in der Liga spürt und der außerhalb seines Einflussbereiches liegt.

Ihren eigenen kleinen Anteil am Ausgang des Spiels haben die Zuschauer. Die Löwen spielen vor gefüllten Hallen und zumeist guter Stimmung. In den Situationen, in denen die Mannschaft unter ihren Möglichkeiten bleibt, fehlt zumindest manchmal das Aufbäumen von den Rängen. Gerade in schwierigen Zeiten würde der Mannschaft bedingungslose Unterstützung helfen und gleichzeitig — je nach Stimmungslage — Druck auf die Schiedsrichter ausüben.

Die Frage nach der Qualität bleibt natürlich nicht aus. Wenn in Unterzahl bei herausgenommenem Torhüter freie Würfe vergeben oder in den Block geschossen werden, ist dies natürlich verbesserungswürdig. Trotz allem hat es der BHC an den letzten sieben Spieltagen in eigener Hand. "Wir setzen alles daran, die Liga zu halten. Und wir setzen auch alles daran, dass man der Mannschaft ihren Willen ansehen kann", meint der Geschäftsführer. "Wir müssen es jetzt ein Mal schaffen. Danach werden wir es nicht leicht haben, aber es wird nicht mehr so schwer sein, wie beim ersten Mal." An einen Abstieg möchte beim BHC noch keiner denken.

(trd)
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