Eislaufsport Ittertal kein Ersatz für Eissporthalle

Solingen · Hartmut Lemmer vom Förderverein Ittertal bedauert die Entwicklungen rund um die Halle, nimmt aber zugleich die Lebenshilfe in Schutz.

 Eislaufen im Ittertal – Karline (12) und Anneliese (14) haben auch im strömenden Regen Spaß.

Eislaufen im Ittertal – Karline (12) und Anneliese (14) haben auch im strömenden Regen Spaß.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

So manch ein Grundschüler oder Kindergartenkind mag beim Schlittschuhlaufen im Ittertal die Liebe zum Eissport entdecken. Ob es aber eine Möglichkeit gibt, diese Leidenschaft innerhalb Solingens auf Vereinsebene und wetterfest überdacht weiter auszuleben, steht in den Sternen. Denn nach Informationen unserer Redaktion gibt es Pläne der Lebenshilfe, in wenigen Jahren die Eissporthalle an der Brühler Straße zugunsten neuer Werkstätten für Behinderte abzureißen. Nach Bekanntwerden dieses möglichen Vorhabens schlugen zuletzt hohe Wellen – und sorgten auch für Kritik aus der Politik.

Hartmut Lemmer, ehemaliger Chef des Solinger Sportbundes und inzwischen Vorsitzender des Fördervereins Ittertal, mahnt indes dazu, das Problem differenziert zu betrachten: „Ohne die Lebenshilfe gäbe es schon seit 14 Jahren keine Eissporthalle mehr.“ Denn schließlich hatte die Stadt Solingen die unwirtschaftliche Sportstätte im Jahr 2004 an die Lebenshilfe übertragen – zunächst in Erbpacht, später durch endgültigen Verkauf.

Die städtischen Zuschüsse, die den Erhalt des Standortes für die Eissportvereine sichern sollen, waren offenbar zu gering, um schwarze Zahlen zu schreiben – geschweige denn die notwendigen Sanierungskosten für das 43 Jahre alte Gebäude an der Brühler Straße zu stemmen. „Man muss eben ein Plus machen, um investieren zu können“, sagt Hartmut Lemmer auch mit Blick auf die Freizeitanlage im Ittertal. „Dort müssen wir in Zukunft sowohl im Freibad als auch im Winterbereich bestimmte Maßnahmen stemmen.“

Den bisherigen Verlauf der Eissaison im Ittertal bezeichnet Lemmer als „ganz positiv“, auch wenn die Nässe der letzten beiden Wochen die Eislauflaune der Besucher gehemmt habe. Dass die Outdoor-Anlage im idyllischen Tal zwischen Wald und Haan zur Alternative für die eissporttreibenden Vereine in Solingen wird, ist indes unrealistisch. Schließlich sei die Saison im Freien zeitlich sehr begrenzt, sagt Lemmer. Eine Überdachung der Ittertal-Anlage, die der Größe eines Eishockey-Feldes entspricht, sei allein schon unter Gesichtspunkten des Landschaftsschutzes kaum umsetzbar.

Mit dem Bau einer neuen Halle befasst sich der Eishockey-Club Bergisch Land schon länger – und nahm Kontakt zu einem Investor auf. Aufgefordert, drei Grundstücke für das Bauprojekt zu benennen, hatte die Stadt das Omega-Gelände, Fürkeltrath und die Fläche der Eissporthalle selbst angeboten, obwohl die Lebenshilfe als Eigentümer letzteres gar nicht verkaufen will.

Auf eine Zukunft des Eissports in der Klingenstadt hofft derweil Hartmut Lemmer: „Zumal die Vereine stark auf die Jugend bauen.“ Die kann sich im Ittertal übrigens auf im Rahmen von Schul- und Kitabesuchen jeweils mittwochs nach wie vor an die Bewegung auf dem Eis herantasten.

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