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Sanierung auf Schloss Burg Kooperation mit Krake und Pinsel

Remscheid / Solingen · Bei den Renovierungsarbeiten im Bergfried auf Schloss Burg trifft Erfahrung mit alter Handwerkskunst der Remscheider Firma Epe auf moderne Reinigungstechnik der Firma Storch aus Wuppertal.

 Vor der Renovierung werden die Wände im Bergfried der Burg mit dem Spezialgerät schonend gereinigt.

Vor der Renovierung werden die Wände im Bergfried der Burg mit dem Spezialgerät schonend gereinigt.

Foto: Stotz

Für einen Auftrag im Rahmen der denkmalgerechten Renovierung auf Schloss Burg hat sich eine kleine bergische Kooperation gebildet. Die Malerwerkstätten Epe aus Remscheid und die Firma Storch Malerwerkzeuge & Profigeräte GmbH aus Wuppertal renovieren seit Mitte März gemeinsam den Bergfried in Schloss Burg.

Bevor die alten Sandsteingemäuer instandgesetzt werden können, müssen die Oberflächen zunächst schonend gereinigt werden. Ohne den Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln. "Der Stein darf nicht beschädigt werden", sagt Geschäftsführer Sebastian Epe. Auch Sandstrahler sind im Innenbereich der historischen Räume keine Option.

Hier kommt die sogenannte Hochdruckkrake der Firma Storch zum Einsatz. Das Gerät arbeitet nur mit Wasser und saugt anschließend das Reinigungswasser mitsamt Schmutz und Farbresten direkt auf der Oberfläche wieder ab. Spritzwasser entsteht dabei fast nicht. Im Bergfried muss die Krake an einigen Stellen gleich mehrere alte Farbschichten abtragen.

Dass die Firma Epe den Auftrag im bergischen Aushängeschild erhielt, hat sie auch ihren Erfahrungen bei der Arbeit in Denkmälern zu verdanken, sagt Geschäftsführerin Constanze Epe. Zu den Unterlagen, die vom Auftraggeber im Vorfeld erbeten wurden, gehörten etwa auch Referenzen aus ähnlichen Aufträgen.

Zum Tragen kommt beim Auftrag im Turm der Burg aber auch die Erfahrung mit alten Maltechniken. Nur noch fragmentarisch vorhandene Ornamente werden restauriert. Neben noch erhaltenen Restflächen malen die Handwerker die Ornamente wieder neu auf. Bei der Farbgebung gibt es klare Vorgaben vom Denkmalschutz.

Eine Technik, die Tradition in dem Betrieb hat, der seit fünf Generationen im Familienbesitz ist. Vor einige Jahren fanden die Epes im Haus des Urgroßvaters Richard Epe alte Handwerksfibeln, Malerbücher und auch altes Malerwerkzeug. Von Hand auf die Hand gemalte Ornamente und Strukturen gehörten damals für den Gründervater des Unternehmens noch zum Arbeitsalltag.

Mittlerweile kann man diese selten gewordenen Techniken in Deutschland nur noch in München an einer Fachschule erlernen. Diese Ausbildung bewege sich "an der Grenze zwischen Maler und Restaurator", sagt Constanze Epe. Sie kennt sich gut aus, denn ihr Sohn Clemens hat dort die alten Handwerkstechniken im Rahmen seiner Ausbildung erlernt und kann sie nun gleich im Bergischen Land bei den Arbeiten in Schloss Burg anwenden. Das sei sehr spannend für alle Mitarbeiter des Unternehmens, berichtet Constanze Epe.

Im Juli sollen die Arbeiten im Bergfried von Schloss Burg abgeschlossen ein.

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